In Australien entsteht ein neues Zentrum zur Erforschung von automatisierten Entscheidungssystemen. Es wird mit insgesamt 71,1 Millionen Australischer Dollar gefördert. Das HBI ist internationaler Kooperationspartner.
Wie automatisierte Entscheidungssysteme (ADM-Systeme, engl.:
Automated Decision Making) ethisch verantwortungsvoll angewandt werden und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten können, wird das neue Forschungszentrum an der
RMIT University in Melbourne erforschen.
Das australische Bildungsministerium hatte am 9. Oktober 2019 seine Förderung in der Höhe von 31,8 Millionen Dollar bekannt gegeben. Zusätzliche 39,3 Millionen Dollar an Fördergeldern erhält das Zentrum von diversen Partnerinstitutionen, darunter sieben australischen Universitäten, Google Australia, Volvo, der Australian Broadcasting Corporation und einer Reihe von internationalen Industrie- und Forschungspartnern.
Das Forschungszentrum wird als
Australian Research Council (ARC) Centre of Excellence for Automated Decision-Making and Society unter der Leitung von Prof. Julian Thomas arbeiten.
HBI als Kooperationspartner
Die Forscherinnen und Forscher des neuen Zentrums werden durch Expertinnen und Experten von sieben australischen Universitäten und 22 akademischen und industriellen Partnerorganisationen aus Australien, Europa, Asien und Amerika unterstützt – unter ihnen das Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI).
Regulierung von ADM-Systemen
HBI-Direktor
Prof. Dr. Wolfgang Schulz wird in Zusammenarbeit mit dem Zentrum insbesondere die regulatorischen Auswirkungen automatisierter Entscheidungsfindung und algorithmischer Governance untersuchen. Er wird unter anderem eng mit Prof. Axel Bruns von der
Queensland University of Technology in Brisbane im Fokusbereich "News and Media" kooperieren, um die regulatorischen Entwicklungen im Medien- und Kommunikationsumfeld und deren Auswirkungen auf die AkteurInnen der Branche zu untersuchen. Im Rahmen des Forschungsprogramms „Institutions“ wird Wolfgang Schulz Perspektiven aus dem europäischen Kontext zu Regulierungs- und Governance-Fragen einbringen und sich darauf konzentrieren, wie staatliche und nichtstaatliche Akteure ADM nutzen und wie sie reguliert werden können.