Hamburg, 01.06.2021. In der neuen Vortragsreihe "Private Ordering Perspectives" beschäftigt sich das
Private Ordering Observatory (PrObs) am HBI damit, wie man einen besseren Rahmen für private Ordnungsbildung schafft. Die Reihe startet am 10. Juni mit drei Terminen und wird im Juli und September fortgeführt. Die Termine finden jeweils mittags (von 12–13 Uhr bzw. 13–14 Uhr) und auf Englisch statt.
Das Jahr 2020 hat die Art und Weise grundlegend verändert, wie wir über Plattformen denken – und über ihre Rolle bei der Regelung von Online-Diskursen. Anfang 2021 haben Internetplattform-Forscher*innen am HBI daher ein neues Observatorium geschaffen, dass die Regelsetzung durch Plattfomen und damit die private Regulierung privater Inhalte (Private Content Governance) erforscht: das
Private Ordering Observatory (PrObs). Dieses startet ab Juni 2021 eine Workshop-Reihe zu der zentralen Frage, wer online zu Wort kommt – und unter welchen Bedingungen.
PD Dr. Matthias C. Kettemann, Leiter des Forschungsprogramms „Regelungsstrukturen und Regelbildung in digitalen Kommunikationsräumen“ am HBI, erläutert, dass diese Workshop-Reihe „darauf abzielt, die Realitäten der Inhaltsmoderation und der privaten Ordnung, die um sie herum aufgebaut wird, zu verstehen“, und betont die Rolle des PrObs als Treffpunkt und Raum der Debatte für hochkarätige Forscher*innen aus der ganzen Welt.
Dr. David Morar, Data Policy Postdoctoral Fellow an der New York University Steinhardt School und Visiting Fellow am HBI, ergänzt: „Plattformen bieten unterschiedliche Räume und betreiben komplexe Informations-Governance. Mit dieser Reihe zeigen wir Vorschläge auf, wie diese fairer gestaltet werden kann. Diese Workshop-Reihe will helfen, die Moderationsrealitäten auf Plattformen besser zu verstehen und ein starkes Wissensnetzwerk für gute Plattform-Governance aufbauen“.
Veranstaltungen im Juni, Juli und September 2021
In der Reihe „Private Ordering Perspectives“ werden in den Monaten Juni, Juli und September 2021 Online-Gespräche stattfinden, wobei sich die Veranstaltungen jedes Monats jeweils einer eigenen Frage widmen. Die drei Fragen befassen sich jeweils mit einem allgemeinen Rahmen von privater Regelsetzung, während sie gleichzeitig einen besonderen Fall beleuchten.
Drei Veranstaltungen im Juni 2021: Wer hat online was zu sagen?
Die erste Frage im Juni ist eine grundsätzliche: Wer bestimmt, wer online etwas sagen kann und etwas zu sagen hat?
Am 10. Juni 2021, 13–14 Uhr CEST, wird
Prof. Maura Conway von der Dublin City University mit uns über Deplatforming sprechen und warum eine einfache Regel nicht für alle passt.
Lektüretipp: Maura Conway (2020)
Routing the Extreme Right, The RUSI Journal, 165:1, 108-113
Am 17. Juni 2021, 12–13 Uhr CEST, wird
Prof. Richard Rogers von der Universität Amsterdam mit uns darüber sprechen, was nach dem Deplatforming passiert.
Lektüretipp: Richard Rogers (2020)
Deplatforming: Following extreme Internet celebrities to Telegram and alternative social media, European Journal of Communication, 35:3, 213–229.
Am 24. Juni 2021, 13–14 Uhr CEST, wird
Prof. Elizabeth Pearson von der Royal Holloway University darüber sprechen, wie Deplatforming von den Betroffenen als etwas Positives gesehen werden kann.
Lektüretipp: Elizabeth Pearson (2018)
Online as the New Frontline: Affect, Gender, and ISIS-Take-Down on Social Media, Studies in Conflict & Terrorism, 41:11, 850-874.
Weitere Termine werden nach und nach ergänzt
Im Juli widmet sich die Veranstaltungsreihe der zweiten grundlegenden Frage "
Was dürfen wir sagen?" und konzentriert sich dabei vor allem auf den Fall der Desinformation. Drei Experten werden in ihren Vorträgen zum Nachdenken über konkrete Maßnahmen, Interventionen und Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit Desinformation im Internet anregen.
Im September widmet sich die Veranstaltungen der Frage: Wer macht die Regeln? Dabei geht es um die Frage, wer, wie und warum Regeln in Bezug auf Online-Diskurse gestaltet.
Bitte
melden Sie sich hier für die Veranstaltungsreihe an. Die Zugangsdaten werden Ihnen kurz vor der jeweiligen Veranstaltung zugeschickt.
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