Im Zuge der Bekämpfung der Corona-Krise bildeten sich weltweit neue digitale Infrastrukturen, die neben Tracing-Apps zahlreiche weitere Bestandteile haben. Wie wirken sich einzelne Designentscheidungen auf die Wirksamkeit einer solchen Infrastruktur aus, und welchen Einfluss haben rechtliche Rahmenbedingungen?
Im Rahmen des von der VolkswagenStiftung geförderten Projekts "Developing the Socio-Technical Architecture Method to Inform Policy Choices in the Shaping of COVID-19 Digital Infrastructure" erforscht das HBI gemeinsam mit Projektpartnern vom Fachbereich Informatik an der Universität Hamburg sowie der Buchmann Faculty of Law an der Tel Aviv University in Israel die komplexen sozio-technischen digitalen Infrastrukturen, die sich zur Zeit, nicht nur in Deutschland, im Zuge der Bekämpfung der Corona-Krise bilden und in deren Mittelpunkt Tracking- und Tracing-Apps wie die deutsche Corona-Warn-App stehen.
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines analytischen Frameworks, das politische Entscheidungsträger dabei unterstützen soll, die Auswirkungen einzelner Gestaltungsentscheidungen auf die Wirkweise der gesamten Infrastruktur zu verstehen und so informierte und zielgerichtete Entscheidungen zu treffen und Wirksamkeitshindernisse zu identifizieren.
Dazu werden verschiedene COVID-19-Tracking-Apps, die in Deutschland und Israel entwickelt wurden, mitsamt ihrer Einbettung in die sie umgebende Infrastruktur untersucht und verglichen, um die sich ergebenden Implikationen aus unterschiedlichen Gestaltungsentscheidungen zu verstehen. Am Ende soll hieraus ein generalisiertes Verständnis resultieren, das die Bewertung der Auswirkungen politischer Entscheidungen in Bezug auf Technologien während Krisen und darüber hinaus unterstützt, einschließlich der Auswirkungen auf Menschenrechte.
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