Mit zunehmender Onlinenutzung von Kindern gewinnt auch das Thema E-Health an Bedeutung. Einen strukturierten Überblick über Gesundheits-Apps für Kinder zu geben und diesen Eltern, Pädagogen sowie Akteuren aus dem Gesundheitsbereich zur Verfügung zu stellen, stand im Fokus des Projekts.
Mit der Verbreitung von mobilen onlinefähigen Endgeräten hat sich auch das Angebot an Apps in den letzten Jahren deutlich erweitert. Schätzungen zu Folge beträgt die Zahl an Apps allein im Google Play Store 3 Mio. (Stand 17.01.2017). Insbesondere das Aufkommen von Gesundheits-Apps ist mit steigender Popularität von Selbstoptimierung und -monitoring gestiegen. Gleichzeitig kann der App-Markt als sehr dynamisch und wenig transparent charakterisiert werden. Auch mit Hinblick auf Kinder-Apps lässt sich Ähnliches feststellen. Es gibt eine Vielzahl an Angeboten, die sich an Kinder richten, doch das Auffinden guter (gesundheitsbezogener) Apps erweist sich als schwierig. Informationen und Daten zum Stellenwert von gesundheitsbezogenen bzw. -fördernden Apps im Angebots- und Nutzungsrepertoire von Heranwachsenden liegen bislang noch nicht vor. Das
Projekt hat mit Blick auf Kinder-Gesundheits-Apps zu Systematisierung dieses Anwendungsfeldes beitragen. Die Ergebnisse zeigen:
- Das Angebot an Gesundheits-Apps für Kinder ist überschaubar, aber nicht transparent. Im Zeitraum März bis August 2017 wurden unter den Top-100-Apps für Kinder insgesamt 29 deutschsprachige, gesundheitsbezogene Angebote erfasst. Über die Stichwortsuche In den Google Play und iTunes konnten insgesamt 66 gesundheitsbezogene Angebote für Kinder identifiziert werden.
- Inhaltlich fokussieren sich Gesundheits-Apps für Kinder auf die Themen Ernährung und Zahnhygiene. Andere Themen wie etwa Körper/Anatomie oder „gesundes Verhalten“ spielen eine untergeordnete Rolle.
- „Gute“ Gesundheits-Apps für Kinder sind schwer auffindbar. Ihre Qualität lässt sich aufgrund fehlender Transparenz (z. T. unvollständige oder falsche Angaben in der App-Beschreibung), aber auch mangels anerkannter und verbindlicher Qualitätsstandards nur schwer einschätzen.
Die Ergebnisse sind in der Reihe Arbeitspapiere des Hans-Bredow-Institut erschienen:
Lampert, C.; Voß, M. (2018): Gesundheitsbezogene Apps für Kinder – Ergebnisse des Projekts HealthApps4Kids. Hamburg: Hans-Bredow-Institut (Arbeitspapiere des Hans-Bredow-Instituts Nr. 43) (
pdf).
Projektbeschreibung
Im Rahmen einer zweistufigen Angebotsanalyse wurde zunächst auf formaler Ebene das Aufkommen gesundheitsbezogener Apps für Kinder in Form eines Monitorings erfasst. Daran anknüpfend wurden Angebote, die eine gesundheitsfördernde Absicht vermuten lassen, tiefgehender hinsichtlich inhaltlicher Aspekte, wie etwa struktureller Elemente sowie Qualität der Informationen, analysiert.