Dr. Sascha Hölig schreibt im "Handbuch Politische Kommunikation" über Nachrichtenrepertoires, die Relevanz etablierter Marken, soziale Medien, Partizipationsmöglichkeiten und bevorzugte Nutzungsmodalitäten. Der Artikel ist als Open Access kostenfrei zugänglich.
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Zusammenfassung
In der kommunikationswissenschaftlichen Forschung gibt es zwei zentrale Zugangswege, Mediennutzungsphänomene zu beschreiben: eine medienzentrierte und eine nutzerorientierte Perspektive. Während in der medienzentrierten Forschung ein einzelnes Medium in den Fokus rückt, setzen nutzerorientierte Studien bei der Gesamtheit der Medien an, die ein Individuum regelmäßig verwendet, dem Medienrepertoire. Der Beitrag konzentriert sich auf diese repertoire-orientierte Herangehensweise und verdeutlicht ihre Vorteile und die durch sie ermöglichte Vermeidung von vereinfachten Ursache-Wirkungs-Unterstellungen. Nur unter Berücksichtigung der individuell insgesamt genutzten Nachrichtenangebote kann zum Beispiel die Rolle sozialer Medien und vermeintlicher Filterblasen adäquat eingeschätzt werden. Gleichzeitig wird die oft hinterfragte Relevanz etablierter Medienmarken deutlich; nur, dass diese nicht mehr auf ihre traditionellen Ausspielwege reduziert werden. Abschließend erfolgt ein Überblick über aktuelle audio-, video- und textbasierte Nutzungsvorlieben und die nur von einem kleinen Anteil der Bevölkerung geteilte Affinität für das Teilen, Kommentieren oder Bewerten von Nachrichten im Internet.
Hölig, S. (2020): Nachrichtenrezeption in crossmedialen Medienumgebungen. In: Borucki I., Kleinen-von Königslöw K., Marschall S., Zerback T. (Hrsg.) Handbuch Politische Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26242-6_34-1