Das EUMEPLAT-Projekt organisiert seine erste offene Konferenz "Have We (N)ever Been European? Reflections on European Culture and Media". Sie findet online statt am 14. Juni 2021, 10:00 bis 18:30 Uhr MESZ. Sie können sich
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EUMEPLAT, ein von der Europäischen Kommission finanziertes Horizon 2020 Forschungs- und Innovationsprojekt, zielt darauf ab, die Rolle von Medienplattformen bei der Förderung oder Demontage der europäischen Identität zu analysieren.
Einigen Wissenschaftlern zufolge waren die europäischen Medien nie europäisch – oder zumindest förderten sie kaum eine gemeinsame Identität auf dem Kontinent. Im 19. Jahrhundert, beim Aufkommen der modernen Kulturindustrie, gab es nur einen geringen Austausch zwischen den europäischen Ländern, wobei lediglich zwei Erzählformen – der englische und der französische Roman – um die Vorherrschaft kämpften, wobei letzterer schließlich die Führungsposition einnahm, wie Franco Moretti in seinem bekannten Atlas des europäischen Romans erklärt. Ein Jahrhundert später wird der europäische Filmmarkt von amerikanischen Exporten beherrscht, und der Austausch von einem europäischen Land in ein anderes ist eher die Ausnahme als die Regel – und das umso mehr, wenn man von digitalen Plattformen spricht.
Die Fragen, die hinter dem EUMEPLAT-Projekt stehen – Gibt es ein europäisches Mediensystem? Konstruieren die Medien Europa, und wie? Sind die Zuschauer europäisch? – werden von den grundlegenden Debatten über Europa angetrieben und verbinden sie mit Medienplattformen. Welchen Platz hat Europa im Vergleich zu den nationalen Mustern von Zeitungen und Rundfunk, zur regionalen Organisation von Mediensystemen [wie im Modell von Paolo Mancini und Dan Hallin] und zur globalen Hegemonie amerikanischer Inhalte und Dienste? Um eine Antwort zu finden, hat die dreijährige Forschungsarbeit – koordiniert von der Universität IULM und unter Beteiligung von zwölf Partnern in zehn Ländern – hochrangige Wissenschaftler aus den Bereichen Internet Studies, Mediengeschichte, Ökonomie, Mediensysteme, Medienrecht, Datenwissenschaft, Soziologie und Kulturwissenschaften zur Mitarbeit aufgerufen.
Die erste offene Konferenz von EUMEPLAT wird Gelegenheit bieten, die Initiative vorzustellen und, was noch wichtiger ist, mit der Diskussion einiger Schlüsselthemen beginnen: transnationale Kultur, Macht und Regulierung von Plattformen, Finanzierungspolitik, europäische öffentliche Meinung/Sphäre, Europäisierung und gemeinsame Identität, die eine grundlegende Rolle in der EUMEPLAT-Forschung und in der Zukunft der EU und Europas spielen werden.
Internationale Professor*innen und Expert*innen werden am 14. Juni 2021 an der Diskussion teilnehmen, darunter Charlotte Galpin, Donatella della Porta, Donald Sassoon, Paolo Mancini und Daniel Hallin.
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Programm
10:00 am CEST
Institutional Welcome: Luca Barbarito [Dean of the Faculty of Communication, IULM University]
Introduction: An overview of EUMEPLAT Horizon 2020 Project
Andrea Miconi [IULM University, EUMEPLAT Principal Investigator]
11:00 am CEST: Europeanization from below
Charlotte Galpin [Lecturer in German and European Politics, University of Birmingham]:
Claiming EU citizenship: European identity, rights and pro-EU activism during Brexit
Donatella della Porta [Professor of Political Sciences and Dean of the Faculty of Political and Social Sciences, Scuola Normale Superiore di Pisa]:
Europeanization and new social movements
Respondent: Barbara Thomass [Leibniz Institute for Media Research | Hans-Bredow-Institut, Hamburg]
Chair: Nico Carpentier [Charles University]
3:00 pm CEST
Donald Sassoon [Emeritus Professor of Comparative European History, Queen’s College, London]:
The Globalization of Capitalism 1860-1914
Chair: Andrea Miconi [IULM University]
4:30 pm CEST
Putting the Media Systems Model to the Test
Paolo Mancini [Professor of Media Sociology, University of Perugia]
Daniel Hallin [Distinguished Professor of Communication, University of California San Diego]
Chair: Stylianos Papathanassopoulos [National & Kapodistrian University of Athens]
6:00 pm CEST
Final remarks
Nico Carpentier [Charles University] and Stylianos Papathanassopoulos [National & Kapodistrian University of Athens]