Dr. Hans-Ulrich Wagner hat das erste wissenschaftlich fundierte Buch über die Geschichte der dpa geschrieben. Im BredowCast erzählt er von seinen Recherchen.
Mehr als 30 laufende Meter Akten hat er jahrelang durchforstet, sie akribisch studiert und zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen geführt. Die Ergebnisse sind in das im Juli erschienene Buch „Im Dienst der Nachricht“ geflossen. Von den hürdenreichen Anfängen in der Nachkriegszeit, über die Kämpfe um politische Unabhängigkeit in den Adenauer-Jahren, bis zu den jüngsten Aufregern über vermeintlich von der dpa gefälschte Pressefotos, deckt es alles ab, was man über die 75-jährige Geschichte von Deutschlands wichtigster Nachrichtenagentur wissen muss.
Forschen in der Lücke
Für den Medienhistoriker Hans-Ulrich Wagner war die Arbeit daran ein großes Herzensprojekt. „Über Nachrichtenagenturen wurde medienhistorisch bislang wenig geforscht“, sagt er. „Es gibt viele Publikationen zu Zeitungen oder Rundfunkanstalten, aber über die Agentur im Hintergrund, den Großhändler, den ‚METRO der Nachrichten‘, haben wenige gearbeitet.“ Genau das zu erforschen sei von großem Interesse für Hans-Ulrich Wagner gewesen.
Umfassender Akteneinblick
Die Deutsche Presse-Agentur gewährte ihm vorbehaltlosen Einblick in das bis ins Gründungsjahr 1949 zurückreichende Aktenarchiv. In einem eigenen Büroraum durfte er arbeiten und bei der dpa ein und ausgehen, als wäre er Mitarbeiter. Das Buch umfasst 350 Seiten und ist im Juli im Societäts-Verlag erschienen.