„Heute ist die beste Zeit für Forschung“

Im Interview mit dem Online-Magazin LEIBNIZ spricht Dr. Christian Ollig über seine Forschung, seine Erfahrungen als junger Wissenschaftler und darüber, was ihn antreibt.

In der Rubrik „30 um die 30“ fragt das Magazin anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Leibniz-Gemeinschaft junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach ihrem Lebensgefühl, ihren Herausforderungen und Visionen.

Aus dem Interview

LEIBNIZ: Herr Ollig, wie würden Sie Ihr Forschungsthema jemandem auf einer Party erklären?

CHRISTIAN OLLIG: Wenn Du etwas auf Social Media postest, gelten nicht mehr (nur noch) die Geschäftsbedingungen der Plattform, sondern eine Art „Plattformverfassung“: Deine Grundrechte im digitalen Raum werden mittlerweile durch die Europäische Union geschützt.

LEIBNIZ: Und was würden Sie zu einem Kollegen oder einer Kollegin sagen?

CHRISTIAN OLLIG: In der Digitalwirtschaft hat die Europäische Union auf sekundärrechtlichem Wege – also ohne primärrechtliche Änderung der Charta – dafür gesorgt, dass sich Grundrechtsbeziehungen horizontalisieren: Plattformunternehmen sind inzwischen gegenüber Nutzern nach chartarechtlichen Maßstäben grundrechtsverpflichtet.

LEIBNIZ: Was war bisher der schönste (oder wichtigste) Moment in Ihrem bisherigen Leben als Forscher?

CHRISTIAN OLLIG: Die Zusage auf meine Bewerbung am Leibniz-Institut für Medienforschung (und alle im Anschluss übertroffenen Erwartungen an diesem wunderbaren Ort).

LEIBNIZ: Wie könnte Ihre Forschung die Welt in 30 Jahren ein Stückchen verbessert haben? (Sie dürfen träumen.)

CHRISTIAN OLLIG: Digitalwirtschaft, Zivilgesellschaft und staatliche Akteure haben gemeinsam Maßstäbe entwickelt, die unternehmerische Freiheiten am Tech-Markt mit der Garantie eines grundrechtsfreundlichen Kommunikationsumfelds in Einklang bringen.

LEIBNIZ: In welcher Epoche wären Sie gerne Wissenschaftler gewesen? Oder ist heute die beste Zeit?

CHRISTIAN OLLIG: Heute ist die beste Zeit – nur morgen wird’s vielleicht noch besser.

Zum vollständigen Interview

Über Christian Ollig

Christian Ollig arbeitet seit Februar 2025 als Postdoc Researcher am HBI. Zuvor war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Medienrecht und Öffentliches Recht einschließlich ihrer rechtstheoretischen Grundlagen an der juristischen Fakultät der Universität Hamburg tätig, unterstützte Prof. Dr. Wolfgang Schulz bei Forschung und Lehre und koordinierte die Arbeit zwischen der Universität und dem Leibniz-Institut für Medienforschung. Christian Ollig erhielt im Juli für seine medienrechtliche Dissertation den 1. Preis des Deutschen Studienpreises der Körber-Stiftung in der Sektion Geistes- und Kulturwissenschaften. In seiner bei Prof. Dr. Wolfgang Schulz erstellten Dissertation hat Christian Ollig anhand des Digital Services Act der EU untersucht, wie Menschen ihre Grundrechte, etwa die Meinungsfreiheit, auf Online-Plattformen durchsetzen können.

Letzte Aktualisierung: 03.11.2025

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