Service und Transfer: Für die Fachwelt und interessierte Laien

Service und Transfer haben bei den Aktivitäten des Instituts von Beginn an eine wichtige Rolle gespielt. Zunächst waren es wissenschaftliche und praxisorientierte Publikationen, die diesem Zweck dienten, wie dieser Blog-Beitrag am Beispiel des Internationalen Handbuchs schildert, das ab 1957 bis 2009 vom Institut herausgegeben wurde.

von Christiane Matzen

Als das Institut 1957 das erste „Internationale Handbuch für Rundfunk und Fernsehen“ im eigenen Verlag Hans-Bredow-Institut herausgab, bemerkte HBI-Direktor Egmont Zechlin im Vorwort: „Eine solche Aufgabe kann nur von einer Institution übernommen und durchgeführt werden, die wissenschaftliche Unabhängigkeit mit methodischer Erfahrung vereinigt und gleichzeitig das für ein zuverlässiges Handbuch erforderliche Material besitzt oder zum mindesten zu beschaffen imstande ist. Diese Voraussetzungen sind beim Hans-Bredow-Institut für Rundfunk und Fernsehen an der Universität Hamburg gegeben.“

Gedacht waren die Informationen des 544 Seiten starken Handbuchs für die Zielgruppe „Fachmann“ und den „interessierten Laien“, genauer: die Fachkreise in „den Rundfunkanstalten selber, der Bundespost, den Bundestagsausschüssen, in Industrie und Handel, in verwandten publizistischen Organisationen wie Presse, Film und nicht zuletzt in der großen Zahl der Funkamateure“. Letztere wurden bestens bedient mit detaillierten Auflistungen der Frequenzen, über die Rundfunksender in aller Welt zu empfangen waren. Erstere waren vermutlich mehr an den Angaben zur personellen und strukturellen Entwicklung der Rundfunkorganisationen und der Auflistung des Programm-Outputs (Hör- und Fernsehspiele) interessiert, die das Handbuch ebenfalls enthielt.

2009 ist im Nomos-Verlag die 28. und letzte Ausgabe erschienen, mittlerweile konzeptionell und mit Blick auf die geographische Abdeckung erheblich erweitert sowie auf
1308 Seiten angewachsen. Das Buch künftig als Plattform zur Verfügung zu stellen, hat sich bislang nicht realisieren lassen, aber wir arbeiten daran!

Dass das Institut wissenschaftlich unabhängig und auf hohem Niveau seit 75 Jahren kontinuierlich Dienste für die Scientific Community und die interessierte Öffentlichkeit zur Verfügung stellt, ließe sich auch an der wissenschaftlichen Fachzeitschrift zeigen, die heute unter dem Namen „Medien & Kommunikationswissenschaft“ open access erhältlich ist und hohes Renommee genießt. Oder an den ebenfalls frei zugänglichen Arbeitspapieren und dem BredowCast, einem Podcast, in dem wir seit 2014 über unsere Forschung und deren Ergebnisse sprechen.

Grundlage für derartige Serviceleistungen ist zum einen nach wie vor die institutionelle Verfasstheit des Instituts. Anders als Lehrstühle können wir langfristig planen, und dies umso mehr seit Beitritt zur Leibniz-Gemeinschaft 2019. Zum anderen bestand und besteht immer der Wunsch, für die Gesellschaft und unterschiedliche Zielgruppen relevante Forschung zu betreiben und dies im ständigen Austausch unter Beweis zu stellen. Mit der strategischen Erweitung ab 2026 werden wir dies mit neuen agilen Arbeits- und Veranstaltungsformaten noch weit intensiver tun können.

Bild: Cover des 1957 erschienenen Internationalen Handbuchs, im Hintergrund die Bände der Folgejahre

Letzte Aktualisierung: 02.06.2025

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