Prof. Dr. Matthias Kettemann spricht auf Einladung der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e. V. (GMK) über die Rolle von Mis- und Desinformation im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz. Er präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse und leitet regulatorische, zivilgesellschaftliche und pädagogische Maßnahmen ab, um Informationsintegrität und demokratische Resilienz zu stärken. Gleichzeitig zeigt er, dass auch in dem Fokus auf Desinformation eine Herausforderung liegen kann und plädiert für Gelassenheit.
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Die digitale Transformation hat das Informationsökosystem tiefgreifend verändert. Mis- und Desinformation stellen zunehmend eine Bedrohung für demokratische Öffentlichkeiten dar, indem sie Vertrauen in Medien und Institutionen untergraben. Der Bericht des International Observatory on Information and Democracy zeigt, dass monopolistische Tech-Konzerne durch datengetriebene Geschäftsmodelle Anreize für die Verbreitung manipulativer Inhalte schaffen. Algorithmische Verstärkungsmechanismen begünstigen affektive Polarisierung, während Transparenz und Regulierung oft unzureichend bleiben. Künstliche Intelligenz wirkt dabei ambivalent: Einerseits verstärkt sie Desinformationsdynamiken, andererseits bietet sie auch Werkzeuge zur Erkennung und Bekämpfung falscher Inhalte.