Das Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) in Hamburg erhält zusätzliche Mittel in Höhe von 10,3 Millionen Euro für den Förderzeitraum 2026 bis 2029. Zudem erhält der Grundhaushalt des Instituts ab 2030 eine dauerhafte Erhöhung um 3,3 Millionen Euro. Dies hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) am 22. November in Köln beschlossen. Mit Hilfe dieser Mittel für ein „Strategisches Erweiterungsvorhaben“ möchte das Institut seine Forschung im Bereich Automatisierung und Künstliche Intelligenz weiter ausbauen und zum Verständnis sozio-technischer Systeme aus informatischer Perspektive beitragen. Dazu gehören Gegenstände wie Social Media Plattformen, Bots, Suchmaschinen und Empfehlungssysteme und die dahinter liegenden Technologien und Architekturen.
Als Grundlage für die Förderzusage diente eine positive Evaluation des Wissenschaftsrates, Deutschlands wichtigstem wissenschaftlichen Beratungsgremium. Zugrunde lagen der Bewertung die wissenschaftliche Qualität, überregionale Bedeutung und strukturelle Relevanz. In allen drei Kategorien wurde das HBI als sehr gut oder exzellent bewertet.
Katharina Fegebank, Wissenschaftssenatorin der FH Hamburg: „Ich freue mich sehr, dass wir in der GWK heute den Erfolgskurs des Hans-Bredow-Instituts weiter gestärkt haben. Das HBI leistet sowohl für den Medienstandort Hamburg als auch für die Medienforschung in ganz Deutschland entscheidende Beiträge. Instagram, TikTok, Chat GPT oder Google Translate – das HBI widmet sich Themen, die wir als Politik und Gesellschaft dringend besser verstehen müssen. Ich gratuliere Herrn Prof. Dr. Schulz und allen Mitarbeitenden am HBI zu dieser tollen Leistung und bin gespannt auf die Erkenntnisse, die daraus entstehen.”
Prof. Dr. Wolfgang Schulz, Direktor des HBI: „Wir freuen uns sehr, dass Bund und Länder uns die Möglichkeit geben, unsere Perspektive zu erweitern. Um zu verstehen, welche Bedeutung Kommunikation für die Demokratie, unsere Wissensbasis und den gesellschaftlichen Zusammenhalt hat, müssen auch technische Architekturen von Plattformen oder KI-Anwendungen untersucht werden, und das auch mit neuen Formaten der Wissensgenerierung. Das können und werden wir jetzt tun und das gewonnene Wissen der Gesellschaft zur Verfügung stellen.“
Die strategische Erweiterung des HBI zielt darauf ab, über die Erforschung von Massenmedien, Intermediären und Plattformen hinaus das gesamte sozio-technische Ökosystem zu betrachten, das die Kommunikation in der digitalen Gesellschaft prägt. Dies betrifft beispielsweise neue Akteurstypen und Praktiken, wie den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) oder Entscheidungen über Optimierungskriterien aus der Informatik. Das HBI beabsichtigt sein interdisziplinäres Profil durch eine strukturelle Perspektive der Informatik mit Fokus auf sozio-technische Ökosysteme zu ergänzen und mit einer Governance-Perspektive zu verbinden.
Das Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI)
Das Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) ist eine Hamburger Forschungseinrichtung, die sich seit 1950 mit der interdisziplinären Erforschung elektronischer Medien und deren Auswirkungen auf öffentliche Kommunikationsprozesse befasst. Als Institut mit überregionaler Bedeutung und struktureller Relevanz für das Wissenschaftssystem wurde das HBI 2019 Mitglied in der renommierten Leibniz-Gemeinschaft, einem Zusammenschluss exzellenter außeruniversitärer Forschungsinstitute in Deutschland.
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK)
„Gemeinsam die Wissenschaft stärken” – unter diesem Motto arbeiten die Wissenschaftsministerinnen und -Minister sowie die Finanzministerinnen und -Minister der 16 Bundesländer und des Bundes in der GWK zusammen und beschließen gemeinsam vielfältige Programme zur Förderung von Wissenschaft und Forschung in Deutschland. Durch die in der GWK beschlossenen Förderprogramme und Projekte kommen den deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen aktuell über 17 Mrd. Euro jährlich zugute. Dies sichert Deutschlands Stellung als starkem Standort für Wissenschaft und Innovation.
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