Gleich zwei Auszeichnungen konnte Johanna Sebauer beim diesjährigen Bachmann-Wettbewerb mit ihrem hochkomischen Text „Gurkerl“ erringen: den 3sat-Preis (7.000 Euro) und den Publikumspreis der BKS Bank, dotiert mit 7.000 plus einem mit 6.000 Euro dotierten Stadtschreiberstipendium im österreichischen Klagenfurt.
In ihrer Satire beschreibt Johanna Sebauer, wie sich aus einer kleinen beliebigen Sache (ein Tropfen Gurkenwasser gerät ins Auge) ein großer gesellschaftlicher Erregungs- und Empörungsskandal entwickelt.„Johanna Sebauer beweist mit ihrem Text, dass Literatur unterhaltsam und lustig und dennoch bedeutsam sein kann. Es geht bei ihr um die saure Gurkenzeit. Es geht um Eskalationsmechanismen in den Medien. Es geht auch im Wortsinn um „Das Gurkerl“ als Gegenstand“, so der österreichische Literaturprofessor und diesjährige Juryvorsitzende, Klaus Kastberger. In seiner Laudatio ergänzt er: „Sie haben ja alle gehört, mit welch‘ einer Bravour dieses glitschige Etwas und ihr saures Wasser, das es umgibt, durch den Text weht, und wie sich dieses „Gurkerl“ auch heute festgesetzt hat. Wir haben kein Wort so oft gehört, wie „Gurkerl“ heute.“
Die 48. Tagen der deutschsprachigen Literatur fanden vom 26. bis 30. Juni 2024 in Klagenfurt statt. Den mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis selbst gewann der gebürtige Bosnier Tijan Sila aus Kaiserslautern.
In ihrem anderen Leben arbeitet Johanna Sebauer in der Wissenschaftskommunikation des HBI und ist regemäßig Gastgeberin im Podcast des Instituts, dem BredowCast.