KI und Forschung: Potenziale nutzen, Risiken kennen

Screenshot des Beitrags von Dr. Gregor Wiedemann, AVISO, Heft Nr. 81 (Herbst 2025)„Die Kommunikationswissenschaft am Wendepunkt? Wie KI die akademische Welt auf den Kopf stellt“ lautet der Titel der aktuellen Ausgabe der aviso, dem Informationsdienst der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Dr. Gregor Wiedemann erläutert in seinem Beitrag „KI und Forschung: Potenziale nutzen, Risiken kennen“ Einsatzfelder von KI und gibt Prognosen zur künftigen Nutzung.

Hier geht es zur Publikation. Gregor Wiedemanns Beitrag befindet sich auf Seite 5.

Einsatzfelder von KI in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung

  • Begutachtung von Projektanträgen: Bei der Begutachtung von Projektanträgen „wird sich die Mehrheit der Forschenden 2026 noch nicht durch KI-Assistenten unterstützen lassen, für 2027 ist es dagegen erwartbar“, schreibt Gregor Wiedemann. KI-unterstützte Gutachten würden sich schon deshalb durchsetzen, weil Anträge und Forschungsartikel mit KI schneller und effektiver erstellt werden. Den Gutachter*innen käme dann vor allem die Aufgabe zu, die KI-generierten Bewertungen zu kontrollieren.
  • Datenauswertung: Forschenden der Computational Social Science helfen KI-Systeme bereits heute bei der Programmierung von Analyseskripten und der Methodenfindung für spezifische Datenarten, so Gregor Wiedemann. Er prognostiziert: „Vermutlich wird sich die Mehrheit der Forschenden also 2027 bei der Datenauswertung durch KI helfen lassen.“
  • Produktion von Publikationen: Auch bei der Erstellung wissenschaftlicher Texte werde KI zunehmend genutzt. „2027 [werden sich] die meisten Forschenden durch KI unterstützen lassen “, so Wiedemann. Schon heute würden KI-basierte Werkzeuge für Übersetzung und Korrektur eingesetzt werden, einzelne Absätze oder Kapitel ließen sich zunehmend nach Stichpunkten automatisch generieren. Weil es dadurch schwieriger werde, gute von weniger guten Publikationen zu unterscheiden, werde die Rolle der Gatekeeper bei Journalen und Konferenzen künftig noch wichtiger sein, betont Gregor Wiedemann.

KI berge somit Potenziale, aber auch Risiken, insbesondere das sogenannte Halluzinieren. Gregor Wiedemann : „Um KI gewinnbringend zu nutzen, muss man ihr kritisch begegnen. Dafür sollten Qualifizierungsangebote und Leitlinien zum KI-Einsatz kontinuierlich entwickelt werden. Um möglichst gleiche Bedingungen für alle zu gewährleisten, sind dabei die Fachgesellschaften besonders gefragt.“

Wiedemann, G. (2025): KI und Forschung: Potenziale nutzen, Risiken kennen. In: Deutsche Gesellschaft für Publizistik‑ und Kommunikationswissenschaft (Hg.), aviso – Informationsdienst der Deutschen Gesellschaft für Publizistik‑ und Kommunikationswissenschaft, Nr. 81 (02/2025), S. 5. https://www.dgpuk.de/sites/default/files/fachgruppen/2025-10-20%20Aviso%2081%2002-2025%20Bildschirm%20mit%20Lesezeichen.pdf.

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  • sonstige Publikation

Forschungsprogramm:

Media Research Methods Lab

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