Damit die Politik für ihre Entscheidungsfindung wissenschaftliche Dokumente leichter auffinden und nutzen kann, wurde ein Repositorium geschaffen. Das Thesenpapier gibt praxisnahe Tipps, wie wissenschaftliche Beratungsdokumente erstellt und genutzt werden sollten.
- Broer, Irene; Ibert, Oliver; Kuckeland, Niklas; Kuper, Freia & Müller, Felix. C. (2024): Lost (and Found) in Translation. Thesen zur Übersetzungleistung von Beratungsdokumenten an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik. Repository for Policy Documents. https://doi.org/10.21241/ssoar.94211
Thesen zur Übersetzung zwischen Wissenschaft und Politik
- Die Passfähigkeit zwischen verfügbarem Wissen und akutem Beratungsbedarf muss aktiv hergestellt werden.
- Persönliches Vertrauen in der Beratung kann am wenigsten vorausgesetzt werden, wenn es am meisten gebraucht wird.
- Abstimmungsprozesse fördern Passfähigkeit, können aber zu Autonomieund Legitimationsverlust führen.
- Das Bedürfnis nach Vertraulichkeit in der Politik konfligiert mit dem Ideal öffentlicher Transparenz in der Wissenschaft.
- Die Darstellung von Komplexität steht im Widerspruch zum Bedürfnis nach Klarheit.
- Politikberatung erfordert Ressourcen, die oft weder auf Angebots- noch Nachfrageseite voll vorgehalten werden.
- Impact ist eine entscheidende Motivation für Politikberatung, aber kaum greifbar.
- Beratungsdokumente von außerhalb der Wissenschaft sind wichtig, allerdings mit Vorsicht zu genießen.
Das Thesenpapier ist aus der Begleitforschung zur Entwicklung des Repository for Policy Documents “REPOD”, welches seit Mai 2024 online ist (repod.zbw.eu), hervorgegangen. Das Verbundprojekt wurde vom 1. Februar 2023 bis zum 31. März 2024 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Die Projektleitung und die Entwicklung des Repositoriums lagen beim Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW). An der Begleitforschung waren das Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS), das Leibniz-Institut für Medienforschung (HBI), das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) beteiligt.