In Deutschland kann Vertrauen in etablierte Nachrichtenquellen am besten durch das Alter erklärt werden: Ältere Internetnutzende schenken den Nachrichten tendenziell mehr Vertrauen als jüngere. Unterschiede ergeben sich auch mit Blick auf die politische Orientierung: Befragte, die ihre politische Orientierung als rechts bzw. konservativ einordnen, stehen den Nachrichten im Allgemeinen skeptischer gegenüber als jene, die sich am linken äußeren Spektrum oder in der politischen Mitte einordnen. Darüber hinaus geht ein höherer formaler Bildungsabschluss tendenziell mit einem höheren Vertrauen in die Nachrichten einher. Wer konkrete Nachrichtenmarken nutzt, vertraut diesen erwartungsgemäß auch, allerdings nicht uneingeschränkt. Wer innerhalb einer Woche keine Nachrichten genutzt oder diese nur in sozialen Medien erhalten hat, hat am wenigsten Vertrauen.
Dies sind Ergebnisse einer Sonderauswertung von Daten des Reuters Institute Digital News Survey 2023, die Julia Behre, Judith Möller und Sascha Hölig vom Leibniz-Institut für Medienforschung in Hamburg vorgenommen haben.
Arbeitspapier zum Download (pdf)
Behre, Julia; Möller, Judith; Hölig, Sascha (2024): Vertrauen in etablierte Nachrichtenquellen. Eine Studie basierend auf dem Reuters Institute Digital News Survey. Hamburg: Verlag Hans-Bredow-Institut, März 2024 (Arbeitspapiere des Hans-Bredow-Instituts | Projektergebnisse Nr. 71), DOI: https://doi.org/10.21241/ssoar.93328, ISBN 978-3-87296-185-3.
Pressemitteilung „Wer Medien nutzt, vertraut ihnen auch – aber nicht uneingeschränkt“ vom 26.03.2024