Forscher Jan Rau beschreibt im Schwerpunktheft der Zeitschrift „Wissen schafft Demokratie“ zum Thema „Netzkulturen und Plattformpolitiken“, wie in digitalen Räumen unsere Demokratie gestärkt werden kann. „Wissen schafft Demokratie“ ist eine Schriftenreihe des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft. Alle Artikel sind als Open Access verfügbar.
Abstract
Die digitale Transformation der politischen Öffentlichkeit ist zwar wirkmächtig im Auslösen politischer Turbulenzen und Umwälzungen, jedoch oft schwach, wenn es darum geht, diese Turbulenzen in dauerhaften und konstruktiven politischen Wandel zu kanalisieren. Die hier durch technologischen Wandel entstehenden politischen Möglichkeitsräume bieten sowohl autoritäres als auch demokratisches Potenzial für unsere Demokratien – ersteres gilt es einzudämmen, zweiteres zu ermöglichen. Um diese Ziele zu erreichen, müssen wir im Sinne der wehrhaften Demokratie demokratische Kräfte im digitalen Raum fördern und antidemokratische Kräfte schwächen, einen Mittelweg finden zwischen zu viel und zu wenig Konflikt und Polarisierung im gesellschaftlichen Diskurs und schlussendlich neue Wege erproben, wie digitale Turbulenzen in konstruktiven und langfristigen politischen Wandel kanalisiert werden können.