Vom BredowCast im Speziellen und neuen Medien im Allgemeinen

Vom Radio über das Fernsehen zu Social Media: Die Forschung des HBI hat immer die jeweils neuen Medien in den Blick genommen. Beim Podcasten war es tatsächlich selbst einmal recht früh dran, den „BredowCast“ gibt es bereits seit über zehn Jahren, erzählt der Blog-Beitrag

von Jan-Hinrik Schmidt

Am 23. Juli 2014 ertönte zum ersten Mal die Eingangsmelodie des „BredowCasts“, des frisch aus der Taufe gehobenen Instituts-Podcasts. Gastgeberin Daniela Friedrich sprach für die Premiere mit hochkarätigen Forschern des Instituts: Uwe Hasebrink, Wolfgang Schulz und Sascha Hölig erläuterten die interdisziplinären Ansätze zur Erforschung von Medienrepertoires.

Vorausgegangen war eine längere Phase des Konzipierens, Brainstormens und Ausprobierens – denn das Institut blickt zwar auf eine lange Geschichte der Erforschung von Rundfunkmedien zurück, war aber zuvor noch nie selbst zum „Sender“ geworden. Das kleine Podcast-Team skizzierte ein redaktionelles Konzept, das Forschende des HBI und ihre Themen in den Mittelpunkt stellt.

Es testete Audioproduktionssoftware und Aufnahmegeräte, um auch ohne eigenes Studio professionellen Klang zu haben. Es diskutierte aber auch Logo-Entwürfe und mögliche Podcast-Namen – der Vorschlag „Bredows Fischköppe. Medienforschung mit Butter bei die Fische“ fiel zum Glück sehr rasch aus dem Rennen. Stattdessen entschied man sich für „BredowCast – Wir erforschen was mit Medien”.

Vieles entwickelte sich im Lauf der Zeit weiter, auch weil mit Johanna Sebauer sowie aktuell mit Kristina Kobrow Gastgeberinnen folgten, die ihre eigene Stimme und Sicht auf das HBI einbrachten. Als einer der ältesten deutschsprachigen Wissenschafts-Podcasts blicken wir nun auf etwas über 100 Episoden zurück, die die Vielfalt des Institutslebens und seiner wissenschaftlichen Fragen spiegeln.

Neben der Bedeutung für die Außendarstellung steht der BredowCast aber auch exemplarisch für den stetigen Wandel der Medien, denen sich das Institut widmet. Vom Radio her kommend wandte es sich früh dem damals neuen Medium Fernsehen zu und begleitete dessen Siegeszug sowie den Übergang zur dualen Rundfunkordnung.

Mitte der 1990er kamen die digitalen vernetzten Medien hinzu, die sich seit den Anfängen des World Wide Web deutlich ausdifferenziert haben. Nicht nur die Labels wandelten sich – vom „Web 2.0“ hin zu „Social Media“ -, sondern auch die medientechnologischen Arrangements und Affordanzen, die Nutzungspraktiken und die daraus erwachsenden Konsequenzen mitsamt der Ansätze, all dies gesellschaftlich einzuhegen.

Mit Projekten etwa zum Heranwachsen mit dem Social Web, zu algorithmischer Selektion, zu Intermediärs- bzw. Plattformregulierung oder unlängst zu kommunikativer KI begleitet das HBI den Medienwandel und bettet ihn in die größeren Transformationen von Mediennutzung und dem Wandel der gesellschaftlichen Verständigungsordnung ein.

Dem BredowCast werden die Themen so rasch also nicht ausgehen.

Foto: Johanna Sebauer (rechts) mit ihren Gesprächspartnerinnen Anna Sophie Kümpel (links) und Lisa Merten (Mitte) für den BredowCast #46 zur Nachrichtennutzung auf Facebook im August 2019.

Letzte Aktualisierung: 08.06.2025

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