Service und Transfer: Für die Fachwelt und interessierte Laien

Service und Transfer haben bei den Aktivitäten des Instituts von Beginn an eine wichtige Rolle gespielt. Zunächst waren es wissenschaftliche und praxisorientierte Publikationen, die diesem Zweck dienten, wie dieser Blog-Beitrag am Beispiel des Internationalen Handbuchs schildert, das ab 1957 bis 2009 vom Institut herausgegeben wurde.

von Christiane Matzen

Als das Institut 1957 das erste „Internationale Handbuch für Rundfunk und Fernsehen“ im eigenen Verlag Hans-Bredow-Institut herausgab, bemerkte HBI-Direktor Egmont Zechlin im Vorwort: „Eine solche Aufgabe kann nur von einer Institution übernommen und durchgeführt werden, die wissenschaftliche Unabhängigkeit mit methodischer Erfahrung vereinigt und gleichzeitig das für ein zuverlässiges Handbuch erforderliche Material besitzt oder zum mindesten zu beschaffen imstande ist. Diese Voraussetzungen sind beim Hans-Bredow-Institut für Rundfunk und Fernsehen an der Universität Hamburg gegeben.“

Gedacht waren die Informationen des 544 Seiten starken Handbuchs für die Zielgruppe „Fachmann“ und den „interessierten Laien“, genauer: die Fachkreise in „den Rundfunkanstalten selber, der Bundespost, den Bundestagsausschüssen, in Industrie und Handel, in verwandten publizistischen Organisationen wie Presse, Film und nicht zuletzt in der großen Zahl der Funkamateure“. Letztere wurden bestens bedient mit detaillierten Auflistungen der Frequenzen, über die Rundfunksender in aller Welt zu empfangen waren. Erstere waren vermutlich mehr an den Angaben zur personellen und strukturellen Entwicklung der Rundfunkorganisationen und der Auflistung des Programm-Outputs (Hör- und Fernsehspiele) interessiert, die das Handbuch ebenfalls enthielt.

2009 ist im Nomos-Verlag die 28. und letzte Ausgabe erschienen, mittlerweile konzeptionell und mit Blick auf die geographische Abdeckung erheblich erweitert sowie auf
1308 Seiten angewachsen. Das Buch künftig als Plattform zur Verfügung zu stellen, hat sich bislang nicht realisieren lassen, aber wir arbeiten daran!

Dass das Institut wissenschaftlich unabhängig und auf hohem Niveau seit 75 Jahren kontinuierlich Dienste für die Scientific Community und die interessierte Öffentlichkeit zur Verfügung stellt, ließe sich auch an der wissenschaftlichen Fachzeitschrift zeigen, die heute unter dem Namen „Medien & Kommunikationswissenschaft“ open access erhältlich ist und hohes Renommee genießt. Oder an den ebenfalls frei zugänglichen Arbeitspapieren und dem BredowCast, einem Podcast, in dem wir seit 2014 über unsere Forschung und deren Ergebnisse sprechen.

Grundlage für derartige Serviceleistungen ist zum einen nach wie vor die institutionelle Verfasstheit des Instituts. Anders als Lehrstühle können wir langfristig planen, und dies umso mehr seit Beitritt zur Leibniz-Gemeinschaft 2019. Zum anderen bestand und besteht immer der Wunsch, für die Gesellschaft und unterschiedliche Zielgruppen relevante Forschung zu betreiben und dies im ständigen Austausch unter Beweis zu stellen. Mit der strategischen Erweitung ab 2026 werden wir dies mit neuen agilen Arbeits- und Veranstaltungsformaten noch weit intensiver tun können.

Bild: Cover des 1957 erschienenen Internationalen Handbuchs, im Hintergrund die Bände der Folgejahre

Gründungsgeschichte: Wie das Institut zu seinem Namen kam

Vor 75 Jahren, am 30. Mai 1950, wurde das Hans-Bredow-Institut vom damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk (dem Vorläufer von NDR und WDR) sowie der Universität Hamburg gegründet. Dieser Blog-Beitrag schildert die Gründungsgeschichte und erläutert, wie das Institut zu seinem Namen kam.

von Hans-Ulrich Wagner

Das Protokoll ist kurz und knapp. Professor Emil Dovifat, Doyen der Zeitungsforschung seit den 1930er Jahren und Vorreiter einer Fachdisziplin Publizistik, bringt am 13. August 1948 den Namen „Hans Bredow“ ins Spiel – in seiner Eigenschaft als Fachwissenschaftler an der Berliner Universität und in seiner Funktion als Mitglied des Verwaltungsrats des soeben aus der Taufe gehobenen öffentlich-rechtlichen Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR).

Die Namensgebung für das geplante „Institut für Rundfunkforschung“ in Hamburg ist von Anfang an unstrittig. Hans Bredow (1879-1959), der bis zum Machtantritt der Nationalsozialisten die Organisation des Rundfunks entscheidend geprägt hatte, wird in den Nachkriegsjahren als „Vater des Rundfunks“ gefeiert. Im Oktober 1923 war der Rundfunkprogrammbetrieb in Deutschland gestartet, 1948 feiert man mit großem Aufwand das 25-jährige Jubiläum und hofiert den von den NS-Machthabern aus dem Amt gedrängten ehemaligen Staatssekretär als den „Schrittmacher des Deutschen Rundfunks“.

Strittig sind hingegen so gut wie alle anderen Fragen. Vieles ist noch zu klären, bevor das Hans-Bredow-Institut im Mai 1950 als Stiftung des öffentlichen Rechts von Universität Hamburg und NWDR gegründet werden kann. Denn zunächst stehen sich die beiden Organisationen mit unterschiedlichen Interessen gegenüber. Die Universität Hamburg hatte zum Wintersemester 1945/46 ihre Pforten wieder geöffnet. Die Kontinuität zu einem zeitungswissenschaftlichen Institut während des „Dritten Reichs“ war gekappt. Hans Wenke, ein umtriebiger Professor der Erziehungswissenschaften, im Frühjahr 1947 an die Philosophische Fakultät berufen, schickt sich an, das Themengebiet Medien zu besetzen. Er referiert über „Akademischer Nachwuchs und akademische Ausbildung für den Rundfunk“ vor dem  kulturpolitischen Ausschuss des Zonenbeirats und bietet seine an der Universität bereits aus der Taufe gehobene „Rundfunk-Arbeitsgemeinschaft an der Universität Hamburg“ an.

Der Nordwestdeutsche Rundfunk, der als zentraler Sender in der britischen Besatzungszone immer größer werdende Programmaufgaben meistert, hat zunächst  unterschiedliche Interessen. Nach dem Ende der „NWDR-Rundfunkschule“ steht die Frage nach der weiteren akademischen Ausbildung für den journalistischen Nachwuchs an. Darüber hinaus möchten die Programmverantwortlichen das Angebot des NWDR auf der Basis von Forschungsergebnissen aufbauen. Bislang gab es nur zögernde Versuche einer systematischen Hörerforschung, und die Fragen eines möglichen Fernsehprogramms drängen sich bereits auf.

Viele Monate lang wird über die finanzielle Ausstattung, die Zusammensetzung und den Vorsitz des Kuratoriums verhandelt. Denn obwohl der NWDR die wirtschaftlichen
Grundlagen schafft, will die Universität Hamburg den entscheidenden Einfluss auf das „An-Institut“ ausüben. Erst in der 23. Sitzung im Februar 1950 wird der Weg frei: „Der Verwaltungsrat nimmt zustimmend Kenntnis von dem nunmehr aus 7 Mitgliedern bestehenden Kuratorium des Bredow-Instituts, von denen 3 Vertreter des NWDR sind, 3 Vertreter der Universität, darunter der Rektor als Vorsitzender, und 1 Vertreter der Hochschulabteilung der Schulverwaltung.“ Am 30. Mai 1950 wird die rechtsfähige Stiftung begründet in „der Absicht, die wissenschaftliche Forschung der Probleme des Rundfunks und des Fernsehens zu fördern. Unter § 1, Absatz 1, wird in der Satzung festgehalten: „Um den Wegbereiter des deutschen Rundfunks zu ehren, führt die Stiftung den Namen „Hans-Bredow-Institut für Rundfunk und Fernsehen an der Universität Hamburg“.

Bild: Staatssekretär a. D. Dr. h. c. Hans Bredow (Mitte) mit Dr. Werner Nestel, dem technischen Direktor des NWDR (links) und Professor Dr. Hans Wenke, Universität Hamburg (rechts) kurz vor einem Vortrag Hans Bredows vor der Arbeitsgemeinschaft für Rundfunkkunde an der Universität Hamburg 1948. (Foto: DPD)

Nachrichten als „public good“ – Über 75 Jahre dpa auf dem Nachrichtenmarkt

Ein Dreivierteljahrhundert deutscher Mediengeschichte: Mit Im Dienst der Nachricht legt Autor Hans-Ulrich Wagner die erste wissenschaftlich fundierte und umfassende Darstellung der Geschichte der dpa vor. Seit November 2021 war der Medienhistoriker dazu tief in die Akten der Nachrichtenagentur eingestiegen. Eine „Kurzgeschichte“ liefert dieser Blog-Beitrag.

von Hans-Ulrich Wagner

Der Beitrag erschien erstmals am 6. August 2024 auf dem innovationsblog der dpa.

Für Historiker*innen ist es ein regelrechter Glücksfall: Ein Medienunternehmen wie die dpa bietet uneingeschränkten Zugang zu allen vorhandenen Dokumenten, es ermöglicht Gespräche mit Mitarbeitenden dieser Tage und in den zurückliegenden Jahren, unterstützt Recherche-Reisen zu den Quellen weiterer Archive und sichert dem Projektleiter wissenschaftliche Unabhängigkeit zu. Hinzukommt, dass Nachrichtenagenturen noch immer ein Stiefkind der mediengeschichtlichen Forschung sind. Man weiß zwar um ihre Rolle als Schlüsselinstitution im Nachrichtengeschäft, aber selten erhält man genaueren Einblick in die Arbeit des „Großhändlers“ und kann diese nachzeichnen.

Auf dieser Basis startete im November 2021 das Forschungsprojekt „Die Geschichte der dpa“ am Hamburger „Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut“. Nachrichtenagentur und Forschungsinstitut verfolgten ein gemeinsames Ziel: Zum 75. Gründungsjubiläum soll eine gründlich recherchierte, wissenschaftlich fundierte Geschichte der Arbeit dieses Unternehmens vorliegen. Gut zweieinhalb Jahre später ist diese im Societäts-Verlag erschienen: „Im Dienst der Nachricht. Die Geschichte der dpa“, 343 Seiten stark und 1.300 Gramm schwer, Hardcover, reich bebildert, ein vom Lektor Werner Irro, dem Agenten Günter Berg und dem Frankfurter Verlag aufwändig und liebevoll hergestelltes Buch.

In 13 Groß-Kapitel, 11 Streiflichtern und 10 Foto-Geschichten geht es um die Herausforderungen der dpa in der sich wandelnden Medienbranche und um die zahlreichen Bewährungsproben, die die Agentur auf dem umkämpften Nachrichtenmarkt zu bestehen hatte. Politisches Handeln, wirtschaftliches Kalkül, gesellschaftliche Veränderungen und technische Innovationen bilden die Koordinaten des Kräftefeldes. Eine wechselvolle Geschichte der dpa kam zu Tage. Die Recherchen legten die politischen Kämpfe einer Nachrichtenagentur der Nachkriegszeit offen und zeigten, wie eine Weltagentur entsteht, die der Medienbranche ein Vollsortiment an Auslands- und Inlandsdiensten anbietet. Dabei ist die Arbeit der Agentur eine Geschichte ihrer Gesellschafter und wie diese die Geschicke ihrer Nachrichtenagentur solidarisch und kritisch begleiten. War die dpa lange Zeit eine traditionelle Nachrichtenagentur für Text und Bild, so wurde aus der dpa GmbH spätestens seit den 1990er Jahren ein moderner, breit aufgestellter Medienkonzern wird, der viele Dienstleistungen um das Kerngeschäft der Nachrichten anbietet.

Medien­unternehmens­geschichte, Agentur­geschichte und Medien­geschichte

Das Buch will dreierlei: Als Medienunternehmensgeschichte soll es zeigen, wie Entscheidungen aufs engste mit politischen Entwicklungen verknüpft sind und wie die Suche nach wirtschaftlicher Stabilität die Verantwortlichen zwingt, auf Veränderungen der Medienbranche schnell zu reagieren. Als eine Agenturgeschichte will es beleuchten, wie technische Veränderungen aufgegriffen und für das Nachrichtenagenturgeschäft genutzt wurden. Als Mediengeschichte schließlich soll es zeigen, wie sich die Arbeit der dpa-Angestellten vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungen vollzieht. Die Auswertungen der Archivdokumente und vieler Zeugnisse münden so in Agenturgeschichten über Konrad Adenauers Medienpolitik und Fritz Sängers Dagegenhalten als Chefredakteur in den 1950er Jahren, über die Arbeit von dpa-Korrespondenten im Ausland sowie in der Deutschen Demokratischen Republik, über die Arbeit von Frauen in der Männerdomäne Agenturjournalismus, über Falschmeldungen in der Geschichte der dpa und dem hausinternen Umgang damit, über die Rolle von Blitz- und Eilmeldungen, über dpa-Fotos, die Geschichte schreiben, über Projektinitiativen und Gründungen von Tochterunternehmen sowie über Umzüge im geografischen Sinn und Umzüge in den Köpfen.

Das bekannteste Bild, das begegnet, ist sicherlich das vom „Wasserwerk der Demokratie“. Wolfgang Büchner prägte den Begriff als Chefredakteur der dpa im September 2010. Bei der Eröffnung des Berliner Newsroom zog er den Vergleich: „Ich sehe die dpa als eine Art Wasserwerk der Demokratie. Wir wollen unseren Kunden in ganz Deutschland sauberes Wasser aus guten Quellen liefern.“ Wieder einmal ging es darum, „Gift in Form bewusster Falschinformationen“ zu verhindern und in der dpa die „Filter und Sperren“, die „Messtechnik und Alarmpläne“ entsprechend zu justieren. Die sorgfältig recherchierte, überprüfte, Objektivitäts-Kriterien genügende Nachricht bildet den Markenkern des Unternehmens dpa und soll die Basis bilden für eine informierte Öffentlichkeit, die ihre Herausforderungen in einem demokratischen Gemeinwesen aushandeln möchte.

In Büchners Bild ist von „Kunden“ die Rede, nicht von Leserinnen und Lesern, Mediennutzerinnen und Mediennutzern. Die Rolle der dpa als B2B-Unternehmen bringt es mit sich, dass die Arbeit und die Leistung der Nachrichtenagentur in der Öffentlichkeit eher unbekannt sind. Die medienwissenschaftliche Forschung verwendet gern das Bild vom „Großhändler“ für diese Rolle im Hintergrund. „Nachrichtenbüros“, so formulierte es Emil Dovifat, der Doyen der Zeitungsforschung, in den 1930er Jahren, sind „Unternehmen, die mit schnellsten Beförderungsmitteln Nachrichten zentral sammeln, sichten und festen Beziehern weiterliefern“.

Der Lieferant im „Jahr der Nachricht“

Diese Rolle des Lieferanten feiert im „Jahr der Nachricht“ 2024 gleich zwei Mal Jubiläen. Zum einen ist sie Teil einer 175-jährigen Geschichte. 1849 gründete der Verleger Bernhard Wolff in Berlin Wolffs Telegraphisches Bureau und bildete bald zusammen mit den internationalen Agenturen Havas, Reuter und Associated Press (AP) das Kartell der großen Vier, das die Globalisierung der Nachrichten bis Anfang der 1930er Jahre mit einer Weltnachrichtenordnung bestimmte. Zum anderen ist sie Teil einer 75-jährigen Geschichte, die ihren Ausgangspunkt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat. In Deutschland stellte sich die Frage der Neuordnung des Mediensystems, des Pressewesens und der Organisation der Nachrichtenagentur. Aus den bis dahin gesammelten Erfahrungen war klar: Eine neu zu gründende Nachrichtenagentur darf nicht der staatlichen Kontrolle unterliegen, wie es beim Deutschen Nachrichtenbüro (DNB) und bei Transocean (TO) im „Dritten Reich“ der Fall war. Sie sollte aber auch nicht den Kräften des freien Marktes unterworfen sein und ausschließlich gewinnmaximierende Ziele verfolgen. Als in Westdeutschland mit der am 20. Juni 1948 durchgeführten Währungsreform die Grundlage für eine neue Wirtschaftsordnung gelegt worden war und mit der Unterzeichnung des Grundgesetzes im Mai 1949 die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland begann, schlug die Geburtsstunde der Deutschen Presse-Agentur. Aus der Fusion der Nachrichtenagenturen in den drei westlichen Besatzungszonen entstand die nationale Nachrichtenagentur dpa, organisiert nach einem genossenschaftlichen Modell.

Das berühmteste Vorbild hierfür lieferte die bewegte Geschichte von AP in den USA. Trotz der Konkurrenz zu den privatwirtschaftlichen Agenturen auf dem US-amerikanischen und vor allem auf dem globalen Markt setzte sich AP als eine von verschiedenen Zeitungsunternehmen getragene Genossenschaft durch, die mit dem ehernen Ziel von objektiven Nachrichten und einem Verständnis von „News“ als einem „public good“, einem gesellschaftlichen Wert, auftrat. Die westalliierten Siegermächte hatten dieses Modell vor Augen, als sie daran gingen, das Nachrichtenwesen in den besetzten Gebieten zu entstaatlichen und neu zu gründende Nachrichtenagenturen jeweils als eine „nonprofit cooperative of its newspaper firm members“ zu etablieren. Dieses Modell wurde nicht nur in Westdeutschland umgesetzt, auch in Italien und in Österreich mit der Agenzia Nazionale Stampa Associata (ANSA) und der Austria Presse Agentur (APA) sowie in Japan, als im November 1945 Kyōdō als Non-Profit-Unternehmen gegründet wurde und die bis dahin existierende staatliche Agentur Domei ablöste.

Als im August 1949 die Bundestagswahlen den Weg zur konstituierenden Sitzung des ersten Deutschen Bundestags Anfang September 1949 ebneten, erfolgte in dieser Zeit der demokratischen Neuordnung auch die Gründung der Deutschen Presse-Agentur. Ein notariell besiegelter Gesellschaftsvertrag hielt am 18. August die Struktur dieses neuen Unternehmens fest; am 31. August versandte der soeben gewählte Aufsichtsrat die erste dpa-Meldung. In diesem Schlüsseldokument hieß es:

„die pflege der objektiven nachricht und die unabhaengigkeit von jeder staatlichen, parteipolitischen und wirtschaftlichen interessengruppe werden das merkmal der neuen agentur sein […]. das kennzeichen dpa muss vom ersten tage an das vertrauen der deutschen zeitungen, der deutschen oeffentlichkeit und der welt haben.“

Mit solch ehernen Leitzielen begann eine überaus bewegte Geschichte der dpa. Denn als nationale Agentur in der Bundesrepublik Deutschland musste sie sich von Anfang an auf einem hart umkämpften Nachrichtenmarkt behaupten. Als ein Medienunternehmen ganz besonderer Art unterliegt die Nachrichtenagentur dem strukturellen Wandel der gesamten Medienbranche und muss sich den jeweils aktuellen Herausforderungen stellen. Dabei geht es immer wieder um nicht weniger als um den Wert, den Nachrichten haben, und um den Wert, der ihnen zukommen sollte. Denn was ist eine „objektive Nachricht“, wie es im Gründungsdokument heißt? Wie will man die „Unabhängigkeit“ von Staat und Parteien, von Industrie und Wirtschaft gewährleisten? – eine Unabhängigkeit, die „Vertrauen“ schaffen soll und immer wieder unter Beweis gestellt werden muss. Diese Herausforderung und die Antworten darauf, galt es nachzuzeichnen, auf gelegentliche Pleiten, Pech und Pannen hinzuweisen und für eine interessierte Leserschaft die Leistung der Institution „dahinter“ einmal deutlich nach „vorne“ zu holen.

Bild: Kay Nietfeld / dpa

Von Aufwärtsvergleichen und Abwärtsspiralen: Soziale Vergleiche auf Instagram

Die Nutzung von Instagram kann das Wohlbefinden von Jugendlichen, insbesondere von Mädchen und jungen Frauen, stark beeinträchtigen. Zu diesem Ergebnis kam eine nunmehr geleakte, interne Facebook-Studie. Was hilft Jugendlichen im Umgang mit vergleichsbasiertem Social-Media-Stress? Und was können wir diesbezüglich aus den Facebook Files lernen?

von Kira Thiel

Perfekte Modelkörper, lässige Outfits, aufregende Fernreisen: Wer sich auf Instagram bewegt, wird unweigerlich mit dem schönen Leben der anderen konfrontiert – und das kann ganz schön deprimierend sein. Das belegen nicht zuletzt die Ergebnisse der im September 2021 geleakten, im Wall Street Journal veröffentlichten Facebook Files. Aus insgesamt sechs Ergebnispräsentationen (einen Überblick gibt es hier), die sich mit verschiedenen Aspekten rund um den Themenkomplex „Social Media, soziale Vergleiche, mentale Gesundheit und Jugendliche“ befassen, geht hervor, dass die Nutzung von Instagram teils starke negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Jugendlichen haben kann.

Social Media, Stress und Jugendliche

So gibt jede*r fünfte Jugendliche an, die Nutzung von Instagram führe zu einer verschlechterten Selbstwahrnehmung. Ein nicht unerheblicher Anteil der befragten Jugendlichen, die mit mentalen Problemen zu tun haben, sagt sogar, dass Suizidgedanken (13 % in Großbritannien und 6 % in den USA), und der Drang sich selbst zu verletzen (7 % bzw. 9 %) mit der Nutzung von Instagram angefangen haben.

Besonders Mädchen scheinen anfällig für negative Effekte zu sein. 66 Prozent geben an, sich auf Instagram in negativer Weise mit anderen zu vergleichen (vs. 40 % der Jungen). Mehr als die Hälfte (52 %) derjenigen, die von solchen Vergleichen berichten, nennen als Auslöser Bilder zum Thema Schönheit. Ein Drittel (32 %) der Mädchen stimmt außerdem der Aussage zu, dass Instagram Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper verstärken würde.

Wirklich neu sind die Erkenntnisse nicht. Vielmehr entsprechen sie dem aktuellen Stand unabhängiger Forschung, die Social-Media-Plattformen mit einer ganzen Reihe potentieller Negativ-Wirkungen in Verbindung bringt. Diese reichen von Stress über Körperunzufriedenheit und Schlafstörungen bis hin zu psychischen Krankheitsbildern wie Depressionen, Ess- und Angststörungen sowie selbstverletzendem und suizidalem Verhalten.[i]Bei der Betrachtung der Studienlage ist allerdings zu beachten: Entsprechende Zusammenhänge lassen in den seltensten Fällen Aussagen über die Wirkrichtung zu, sind in der Regel nicht monokausal und betreffen auch nicht alle Jugendlichen gleichermaßen.

Trotzdem sorgte die Enthüllung der Facebook Files, insbesondere die Ergebnisse der Teilstudie „Teen Mental Health Deep Dive“, für mediale Aufregung. Zwischen Diskussionen über Instagram Kids und der Umbenennung von Facebook zu meta, blieb eine Teilstudie des Unternehmens allerdings unbeachtet: Teen Girls‘ Body Image and Social Comparison on Instagram. Dabei sind die Ergebnisse durchaus aufschlussreich. Denn in den drei Teilprojekten (Fokusgruppen (n=15), Tagebuch-Studie (n=10) und Tiefeninterviews (n=7)) geben 13- bis 21-jährige Instagram-Nutzerinnen, die über ein niedriges Selbstwertgefühl und ein schlechtes Körperbild verfügen, detaillierte Einblicke in ihre Nutzungsrealität sowie den individuellen Vergleichsprozess – und somit auch Hinweise darauf, was vulnerablen Jugendlichen im Umgang mit vergleichsbasiertem Stress auf Social-Media-Plattformen helfen kann.

Soziale Vergleiche als Auslöser für Stress und Unzufriedenheit

Ausgangspunkt der Studie ist die empirisch gut fundierte Annahme[ii], dass es soziale Vergleiche sind, die Unzufriedenheit, Stress und negative Emotionen während und nach der Instagram-Nutzung verursachen können. Dabei handelt es sich um die menschliche Neigung, sich zum Zweck der Selbsteinschätzung mit anderen Personen zu vergleichen[iii]. Der vergleichende Blick ist dabei häufig nach oben gerichtet, das heißt auf Menschen, die auf einer bestimmten Vergleichsdimension besser abschneiden als man selbst. Je weniger nahbar diese Menschen in Bezug auf das betrachtete Merkmal erscheinen, desto eher resultieren aus dem Vergleich Stress, Unzufriedenheit sowie negative Emotionen. Demgegenüber stehen positive Sozialvergleiche, die positiv valente Gefühle wie Inspiration und Freude auslösen können und im Fall aufwärtsgerichteter Vergleiche vor allem dann zum Tragen kommen, wenn ein moderates Vorbild herangezogen wird, an dessen Leistungen eine Annäherung realistisch erscheint[iv].

Instagram als Nährboden für soziale Vergleiche

Social-Media-Angebote stellen diesbezüglich zentrale Treiber/Verstärker dar, indem sie eine schier unerschöpfliche Quelle sorgfältig ausgewählter, (digital) optimierter Vergleichsinformationen bieten. Das gilt insbesondere für die bildbasierte App Instagram, die bezüglich ihrer Wirkung auf das psychologische Wohlbefinden und die mentale Gesundheit im Vergleich mit anderen sozialen Netzwerken am schlechtesten abschneidet[v]. Dass Instagram negative Sozialvergleiche in besonderem Maße triggern kann, ist einerseits auf bestimmte Plattformeigenschaften, andererseits aber auch auf die „Nutzungskultur” und damit verbundene inhaltliche Schwerpunkte zurückzuführen. Denn während sich bei TikTok viel um kreative Choreografien, Challenges und Comedy dreht und sich Snapchat durch lustige Filter und die Kommunikation mit Freund*innen auszeichnet, stehen bei Instagram idealisierte lifestyle- und körperbezogene Bildinhalte im Fokus.

Insgesamt werden in den Facebook-Studien vier Faktoren identifiziert, die die individuelle Wahrnehmung und dementsprechend auch das Schadenspotential eines Instagram-Beitrags beeinflussen:

  1. Features: Wo begegnen den Nutzer*innen problematische Vergleichsinformationen? Auf Instagram können Informationen auf unterschiedlichen Wegen verbreitet und rezipiert werden (u. a. im Feed, auf der „Explore“-Seite und in Form von Stories). Aus der Facebook-Studie geht hervor, dass vor allem im Feed geteilte sowie auf der „Explore“-Seite (algorithmusbasiert) vorgeschlagene Beiträge negative Sozialvergleiche begünstigen können. Stories seien zwar nicht per se unproblematisch, ihre Rolle im Vergleichsprozess aufgrund der etwas anders gelagerten Inhalte – der Fokus liegt weniger auf dem Körper und stattdessen eher auf Reposts, Boomerangs und der Dokumentation des Alltags – aber nicht ganz so stark.
  2. Inhalt: Worauf bezieht sich der Vergleich? Unabhängig vom jeweiligen Format hat insbesondere der Inhalt des Beitrags Einfluss darauf, ob ein negativer Vergleichsprozess in Gang gesetzt wird oder nicht. Als besonders problematisch werden Beiträge wahrgenommen, die sich durch einen starken Fokus auf den Körper oder einzelne Körperteile sowie den Themenbereich „Fashion“ auszeichnen und klassisch-normierte Schönheitsideale propagieren. Da Fotos und Videos auf Instagram häufig ohne Kontextinformationen geteilt werden, ist für die Betrachter*innen oft nicht nachvollziehbar, wie die Vergleichsperson zu dem Ergebnis (z. B. besonders durchtrainierter Körper) gekommen ist. Das wiederum kann die wahrgenommene Erreichbarkeit des Abgebildeten einschränken und ein Gefühl von Ohnmacht auslösen. Gleiches gilt für mittels Schönheitsfilter bearbeitete Selfies und Videos. Vergleiche müssen sich aber nicht zwangsläufig auf Bildinhalte beziehen. Auch die Konfrontation mit der für alle sichtbaren Anzahl der „Gefällt-mir-Angaben“ kann negative Sozialvergleiche in Gang setzen.
  3. Absender*in: Mit wem vergleichen sich die Nutzer*innen? Für die Wahrnehmung und Wirkung eines Beitrags ist außerdem nicht unerheblich, wer den entsprechenden Inhalt hochlädt bzw. zur Verfügung stellt. So werden vor allem Fotos von Prominenten und Influencer*innen mit negativen Sozialvergleichen in Verbindung gebracht. Dieses Ergebnis deckt sich mit Erkenntnissen aus einigen unabhängigen Forschungsarbeiten.[vi] [vii]Doch auch der Vergleich mit Personen aus dem eigenen Freundes- und Bekanntenkreis kann problematisch sein. Denn viele Jugendliche ahmen die Bildästhetik ihrer Social-Media-Vorbilder nach, nutzen Beauty-Filter und Bearbeitungs-Tools, sodass in der Peergroup unrealistische Körper- und Schönheitsstandards verbreitet und manifestiert werden.
  4. Grundstimmung: Wie fühlen sich die Nutzer*innen generell? Auch die allgemeine Stimmungslage zum Zeitpunkt der Rezeption hat einen Einfluss darauf, ob ein Vergleichsprozess ausgelöst wird und in welche Richtung dieser verläuft. So sind Menschen, die –  bereits unabhängig von Instagram – eine negative Grundstimmung (eine geringere Lebenszufriedenheit, ein schlechteres Körperbild etc.) aufweisen, eher gefährdet, sich in Vergleichen zu verlieren – was wiederum ihre negative Stimmung noch verstärkt. Vor allem Personen, die ein geringes Selbstwertgefühl und ein hohes Maß an Selbstunsicherheit[viii] [ix] aufweisen, neigen im Alltag zu sozialen Vergleichen.

Soziale Vergleiche auf Instagram: eine emotionale Abwärtsspirale?

Durch ein ungünstiges Zusammenspiel der genannten Faktoren kann schließlich eine emotionale Abwärtsspirale in Gang gesetzt werden, die die befragten Jugendlichen in den Facebook-Studien folgendermaßen beschreiben: Ausgehend von der (wiederholten) Rezeption Instagram-typischer Bildinhalte findet ein negativer Vergleich statt, der mit der Wahrnehmung einhergeht, das Leben der anderen sei besser als das eigene. Daraus wiederum ergibt sich die Frage, was man tun könnte, um mit ihnen mitzuhalten. Diese intensive Beschäftigung mit scheinbar überlegenen, nur schwer erreichbaren Personen führt zu einem erhöhten Maß an Selbstunsicherheit und einer negativ verzerrten Selbstwahrnehmung. Der damit verbundene, teilweise obsessive, Fokus auf vermeintliche Makel wiederum verursacht Frust und Ärger. Die Betroffenen fühlen sich niedergeschlagen, ziehen sich zurück, versuchen, sich abzulenken – und mit dem nächsten Besuch bei Instagram beginnt der Kreislauf von vorn.

Der Vergleichs-Kreislauf als dysfunktionaler Coping-Prozess

Letztendlich lässt sich der beschriebene Kreislauf des sozialen Vergleichs als Bewältigungsprozess verstehen. Denn bei dem Versuch der Annäherung an die Vergleichsperson handelt es sich um eine problemorientierte Coping-Strategie zur Vermeidung einer Selbstwertschädigung (die sich aus der wahrgenommenen Unterlegenheit ergeben könnte). Der erste Schritt dieser Annäherung besteht in der Auswertung der auf Instagram dargebotenen Vergleichsinformationen („Was könnte ich tun, um mitzuhalten?“). Scheint dabei eine Annäherung unrealistisch und wird die scheinbar unüberwindbare Diskrepanz internal attribuiert (z. B. „Dass ich mit den Social-Media-Stars nicht mithalten kann, liegt nicht daran, dass auf Instagram mit Filtern und Bildbearbeitung gearbeitet wird oder dass auf Instagram nur Ausschnitte der Realität gezeigt werden, sondern an mir. Ich bin einfach nicht gut genug.“), kann das zu Stress, negativen Gefühlen und einer Selbstabwertung führen. Gelingt es der betroffenen Person daraufhin nicht, einen angemessenen Umgang mit der Situation zu finden und das angegriffene Selbstwertgefühl wieder zu stabilisieren, kann sich dies langfristig negativ auf das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit auswirken. Facebook führt in diesem Zusammenhang Körperunzufriedenheit, Einsamkeit, Essstörungen, körperdysmorphe Störungen und Depressionen als mögliche gesundheitliche Auswirkungen an. Hierbei wird deutlich, dass Coping (also die Bemühung, mit einer als belastend wahrgenommenen Situation adäquat umzugehen) nicht zwangsläufig erfolgreich ist, sondern sich sogar ins Gegenteil verkehren und schlechtestenfalls ernstzunehmende langfristige Folgen nach sich ziehen kann[x].

Den Kreislauf durchbrechen

Was kann Jugendlichen im Umgang mit vergleichsbasiertem Social-Media-Stress helfen? Aus der Befragung der Jugendlichen geht hervor, dass es offenbar vor allem darum gehen muss, das eigene Selbstwertgefühl zu verbessern. So beschreiben es einige als hilfreich, aktiv an ihrem Selbstbewusstsein zu arbeiten, beispielsweise durch positive Selbstgespräche und Selbstbekräftigung. In diesem Zusammenhang werden teilweise auch das Lesen inspirierender Zitate und gemeinsame Zeit mit Freund*innen als wirksame Coping-Strategien genannt. Darüber hinaus hilft es einigen der befragten Jugendlichen, in akuten Social-Media-Stress-Momenten bewusst eine Auszeit von Instagram, Snapchat, TikTok und Co. zu nehmen und sich stattdessen Dingen zuzuwenden, die im realen Leben Spaß machen und guttun (z. B. Sport, Spaziergänge, Zeit mit Familie und Freund*innen verbringen).

Unterstützungs­möglichkeiten

Voraussetzung für die erfolgreiche Anwendung dieser Strategien ist allerdings das Bewusstsein dafür, dass Stress und negative Gefühle (auch) mit der eigenen Social-Media-Nutzung zusammenhängen. Daher erscheint es umso wichtiger, Jugendliche für das Thema „Digitales Wohlbefinden“ zu sensibilisieren, beispielsweise indem Gesprächsanlässe und Gelegenheiten geschaffen werden, die eigene Social-Media-Nutzung kritisch zu reflektieren – sei es in der Familie, im schulischen Kontext oder im Rahmen medienpädagogischer Projekte.

Dass sich die Betroffenen in Sachen Coping durchaus Unterstützung von außen wünschen, geht auch aus den Facebook- Untersuchungen hervor. Hier kann es zunächst einmal sinnvoll sein, die individuelle Smartphone-Nutzung gemeinsam unter die Lupe zu nehmen und eine Art Standortbestimmung vorzunehmen. Ergibt diese eine gewisse Anfälligkeit für vergleichsbasierten Stress, lohnt es sich, genau hinzuschauen und sich die oben genannten Fragen zu stellen: Wo begegnen mir problematische Vergleichsinformationen? Worauf bezieht sich der Vergleich? Welche Themen triggern mich? Mit wem vergleiche ich mich? Wie geht’s mir generell? Auf diese Weise lassen sich bestenfalls Muster identifizieren, die Ansatzpunkte für das weitere Vorgehen bieten. Gute Impulse hierfür bietet u. a. die Materialsammlung “Ommm online – Wie wir unser digitales Wohlbefinden steigern” der Initiative klicksafe.

Wie Unterstützung außerdem anbieterseitig aussehen kann, dafür hat Facebook ausgehend von den vorliegenden Forschungsergebnissen einige (wenn auch teilweise recht vage) Ideen entwickelt. Diese umfassen unter anderem „personalized time-out mindfulness breaks“, die das Bewusstsein dafür schärfen sollen, dass Instagram nicht das echte Leben ist, sowie – damit zusammenhängend – die Weiterentwicklung plattformeigener Zeitregulierungs-Tools, die die Nutzenden in regelmäßigen Abständen daran erinnern sollen, hin und wieder eine Social-Media-Pause einzulegen.

Wichtig wäre es auch, den Nutzenden mehr Autonomie und ein größeres Mitspracherecht einzuräumen, wenn es um die Inhalte geht, die ihnen algorithmusbasiert angezeigt werden.

Letztendlich braucht es aber ein Zusammenspiel anbieterseitiger Maßnahmen, klarer rechtlicher Rahmenbedingungen, Unterstützung durch verschiedene Stakeholder-Gruppen und die Förderung persönlicher “Coping-Kompetenzen”, um es Jugendlichen zu ermöglichen, Social-Media-Plattformen unbeschwert zu nutzen und die nicht zu vernachlässigenden Potentiale vollumfänglich auszuschöpfen.

  • [i] Schønning, V., Hjetland, G. J., Aarø, L. E., & Skogen, J. C. (2020). Social Media Use and Mental Health and Well-Being Among Adolescents – A Scoping Review. Frontiers in Psychology, 11, 1949. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2020.01949
  • [ii] Verduyn, P., Gugushvili, N., Massar, K., Täht, K., & Kross, E. (2020). Social comparison on social networking sites. Current Opinion in Psychology, 36, 32–37. https://doi.org/10.1016/j.copsyc.2020.04.002https://doi.org/10.1037/ppm0000047
  • [iii] Festinger, L. (1954). A theory of social comparison processes. Human Relations, 7, 117–140. https://doi.org/10.1177/001872675400700202
  • [iv] Mussweiler, T., Rüter, K., & Epstude, K. (2004). The Ups and Downs of Social Comparison: Mechanisms of Assimilation and Contrast. Journal of Personality and Social Psychology, 87(6), 832–844. https://doi.org/10.1037/0022-3514.87.6.832
  • [v] Royal Society for Public Health (2017). #StatusOfMind. Social media and young people’s mental health and well-being. https://www.rsph.org.uk/static/uploaded/d125b27c-0b62-41c5-a2c0155a8887cd01.pdf
  • [vi] Chou, H.-T. G., & Edge, N. (2012). „They are happier and having better lives than I am“: The impact of using Facebook on perceptions of others‘ lives. Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking, 15(2), 117–120. https://doi.org/10.1089/cyber.2011.0324
  • [vii] Lup, K., Trub, L., & Rosenthal, L. (2015). Instagram #Instasad?: Exploring Associations Among Instagram Use, Depressive Symptoms, Negative Social Comparison, and Strangers Followed. Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking, 18(5), 247–252. https://doi.org/10.1089/cyber.2014.0560
  • [viii] Buunk, A. P., & Gibbons, F. X. (2007). Social comparison: The end of a theory and the emergence of a field. Organizational Behavior and Human Decision Processes, 102(1), 3–21. 10.1016/j.obhdp.2006.09.007
  • [ix] Gibbons, F. X., & Buunk, B. P. (1999). Individual differences in social comparison: Development of a scale of social comparison orientation. Journal of Personality and Social Psychology, 76(1), 129–142. 10.1037/0022-3514.76.1.129
  • [x] Allerdings muss an dieser Stelle noch einmal betont werden: Die befragten Jugendlichen in der Facebook-Studie wurden unter anderem danach rekrutiert, dass sie über ein schlechtes Körperbild und ein niedriges Selbstwertgefühl verfügen; es handelte sich bei ihnen also nicht um die Mehrheit der Jugendlichen, sondern um eine vulnerable Teilgruppe.

Titelbild: Duri from Mocup / unsplash

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