Wie können wir für gelingende Kommunikation in der Gesellschaft sorgen? Das ist das Thema der kommenden Ausgabe der Salonreihe Context Collapse, zu dem der Standort Hamburg des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) einlädt.
Das Veranstaltungsformat
Ähnlich wie beim Context Collapse, der digitalen Zersplitterung der Grenzen etablierter Teilöffentlichkeiten und dem Zusammenprall verschiedener gesellschaftlicher Gruppen im digitalen Raum, wollen wir an diesem Abend unsere institutionelle Filterblase verlassen und unterschiedliche Hintergründe und Perspektiven zusammenbringen. Das Veranstaltungsformat soll Diskussionen und Gespräche unter den Teilnehmer*innen ermöglichen und fördern. Wir verzichten auf lange Vorträge und setzen auf kurze Inputs von Expert*innen. Diesen folgen intensive Diskussionen in Kleingruppen. Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, in dem die Teilnehmenden ihre Perspektiven, ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen und gemeinsam neue Ansätze zu zentralen Fragen unserer Demokratien und Gesellschaften entwickeln können.
Moderation: Jan Rau
Expert*innen-Inputs
Zum kommunikativen Umgang mit gesellschaftlichen Konfliktthemen
Dr. Marina Beermann ist seit 2023 Geschäftsführerin der gemeinnützigen Organisation Cociety. Zuvor war sie als Fachbereichsleiterin beim WWF, als Nachhaltigkeitsberaterin bei Systain und in der Klimafolgenforschung an der Uni Oldenburg tätig. Sie promovierte über unternehmerische Resilienz. Ziel der Cociety gGmbH ist die Förderung gesellschaftlicher Resilienz. Hierfür wurde das Projekt CoSaturday gestartet, an dem 100 Hamburger Bürger*innen beteiligt sind. Auf Basis ihrer Erfahrungen mit diesem Projekt, an dem ein repräsentativer Querschnitt unserer Gesellschaft teilnimmt, gibt Marina Beermann Einblicke in den (kommunikativen) Umgang mit gesellschaftlichen Konfliktthemen.
Zur Transformation der gesellschaftlichen Verständigungsordnung
PD Dr. Jan-Hinrik Schmidt ist Senior Researcher für digitale interaktive Medien und politische Kommunikation am Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut. Seit Herbst 2021 leitet er dort auch die Hamburger Aktivitäten im 2020 gegründeten Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ). Er forscht und publiziert zu den Veränderungen, die soziale Medien für unser Informationsverhalten, die politische Teilhabe und den gesellschaftlichen Zusammenhalt bringen. Die Veränderungen der Medienlandschaft erleichtern Meinungsbildung und Teilhabe an gesellschaftlich relevanten Entscheidungen. Zugleich florieren Desinformationen, Hassrede und populistische Zuspitzung. Diese Entwicklungen lassen sich als grundlegende Transformation unserer gesellschaftlichen Verständigungsordnung deuten. In seinem Input geht er auf wesentliche Elemente dieser Transformation ein und skizziert ihre Folgen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.