EU Kids Online

Wie nutzen Kinder und Jugendliche in verschiedenen Ländern Europas das Internet, welchen Risiken begegnen sie und wie gehen sie mit ihnen um? Mit diesen Fragen befasst sich der internationale Forschungsverbund EU Kids Online in einer Langzeitstudie.

Der internationale Forschungsverbund EU Kids Online untersucht die Internetnutzung von Kindern in mittlerweile 33 Ländern Europas. Die Studien sollen eine Basis für medienpädagogische, rechtliche und politische Handlungsempfehlungen bieten. Darüber hinaus sichtet das Team vorliegende Befunde zur Onlinenutzung, bereitet diese auf und identifiziert Forschungslücken.

Die Ergebnisse der 2019 durchgeführten erneuten Repräsentativbefragung von Kindern und Jugendlichen zu ihren Online-Erfahrungen wurden am 19.9.2019 in Berlin präsentiert.

Gestartet wurde das Projekt 2006 unter der Leitung von Sonia Livingstone, 2014 hat Uwe Hasebrink die Koordination des Verbundes übernommen.

Im Fokus der fünften Phase seit 2019 steht neben der Verstetigung des Netzwerkes insbesondere die Realisierung einer international vergleichenden Repräsentativbefragung, die an die Erhebung aus 2010 anschließt.

EU Kids Online ist ein dynamischer Forschungsverbund, dem sich in den vergangenen Jahren viele neue Länder angeschlossen haben. Inzwischen sind 33 Länder an dem Netzwerk beteiligt.

Sämtliche wissenschaftliche Details sowie alle Berichte und Publikationen zum Projekt sind über die Webseite http://www.eukidsonline.net verfügbar. Überdies findet sich auf dieser Seite auch ein Zugang zur „European Evidence Base“, in der zahlreiche Studien zur Internetnutzung von Kindern in Europa erfasst sind. Die Webseite https://www.eukidsonline.net informiert ergänzend vor allem deutschsprachige Interessierte über aktuelle Entwicklungen.

Fünf Projekt-Phasen

Das Gesamtprojekt gliedert sich in verschiedene Teilprojekte:

EU Kids Online V (2019-2021): Im Mittelpunkt des fünften Projektabschnitts steht die Durchführung einer zweiten Repräsentativerhebung zur Onlinenutzung von Neun- bis 17-Jährigen in Deutschland. Befragt werden 1.000 Kinder und Jugendliche sowie jeweils ein Elternteil. Der Fragebogen ist eng angelehnt an das Instrument der ersten Erhebung, um zeitliche Vergleiche durchführen zu können, wurde aber mit Blick auf aktuelle Angebotsentwicklungen und Themen angepasst.

EU Kids Online IV (2015-2018): Im Mittelpunkt des vierten Projektabschnitts standen die Verstetigung des Forschungsnetzwerkes sowie der bisherigen Netzwerkaktivitäten (z.B. die Erweiterung der internationalen Onlinedatenbank), die Organisation einer zweiten international vergleichenden Repräsentativbefragung sowie die Initiierung neuer Forschungsaktivitäten. Uwe Hasebrink übernahm in diesem Projektabschnitt die Koordination des Gesamtprojekts.

EU Kids Online III (2011-2014): Im dritten Projektabschnitt wurde zum einen die Datenbank mit Studien zur Onlinenutzung von Kindern in Europa aktualisiert und erweitert, zum anderen wurden die Daten aus der europaweiten Repräsentativbefragung vertiefend ausgewertet und die Ergebnisse in Form von Kurzberichten veröffentlicht. Darüber hinaus wurden in ausgewählten Ländern qualitative Interviews zum Risikoverständnis von Kindern durchgeführt (Smahel/Wright 2014). Das Forschungsnetzwerk wurde durch Kooperationspartner aus Kroatien, Lettland, Malta, Luxemburg, Slowakei, Russland und aus der Schweiz erweitert. Uwe Hasebrink koordinierte in diesem Projektabschnitt die vertiefende Auswertung der quantitativen Daten. Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen wurden in einem interaktiven Endbericht veröffentlicht.

EU Kids Online II (2009-2011): Im Mittelpunkt des zweiten Projektabschnitts stand die Durchführung einer international vergleichenden Repräsentativbefragung von jeweils 1.000 Kindern zwischen neun und 16 Jahren sowie einem Elternteil in 25 Ländern zu ihrer Online-Nutzung. Diese gibt Aufschluss über die mit der Online-Nutzung verbundenen Chancen und Risiken und erlaubt die Prüfung von Hypothesen, die sich im Zuge des ersten Projektabschnitts ergeben haben, aber sich auf der bisherigen Datenbasis nicht untersuchen ließen. Uwe Hasebrink koordinierte in diesem Projekt die Datenanalyse. Erste Ergebnisse der Befragung wurden auf dem Safer Internet Forums in Luxemburg sowie im Rahmen der Tagung „Aufwachsen in digitaler Gesellschaft: Internet und Werteorientierung im Lebensalltag von Kindern und Jugendlichen in Deutschland und Europa“ (Veranstaltung der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz und des Hans-Bredow-Instituts) am 7. Dezember 2010 in Berlin vorgestellt.

EU Kids Online I (2006-2009): Im ersten Projektabschnitt stand zum einen eine Bestandsaufnahme europaweit verfügbarer Daten zur Onlinenutzung von Kindern im Vordergrund. Zum anderen wurden methodische Fragen und Herausforderungen im Kontext national vergleichender Forschung erörtert. Auf dieser Basis wurden Handlungsempfehlungen für künftige Forschungsprojekte sowie für einen sicheren Umgang mit dem Internet und anderen Online-Diensten formuliert.

Projektdetails

Überblick

Laufzeit Beginn: 2018; Laufzeit Ende: 2021

Forschungsprogramm: FP 3 Wissen für die Mediengesellschaft

Beteiligte Personen

Kompetenzbereich:

Kompetenzbereich Aufwachsen in digitalen Medienumgebungen

Ansprechpartner

Claudia Lampert

Dr. Claudia Lampert

Senior Researcher Mediensozialisation & Gesundheitskommunikation

Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI)
Rothenbaumchaussee 36
20148 Hamburg

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