Fertilität und Ethik in der Onkologie

Das Kooperationsprojekt im Auftrag der Deutschen Krebshilfe untersucht, wie jüngere Patient*innen mit neu diagnostizierter Krebserkrankung im Hinblick auf dem Umgang mit Einschränkungen der Fruchtbarkeit optimal beraten werden können.

Eine Krebserkrankung und deren Behandlung kann auch mit Einschränkungen der Fruchtbarkeit verbunden sein. Daher ist die Beratung von Krebspatienten*innen bezüglich fertilitätserhaltender Maßnahmen eine zentrale Aufgabe, die komplexe medizinische, psychosoziale sowie ethische Probleme umfasst.
In dem Projekt wird eine Optimierung der Onkofertilitätsberatung von Patient*innen mit jüngerer Krebsdiagnose angestrebt. Hierzu werden Faktoren, die die Entscheidung bezüglich fertilitätserhaltender Maßnahmen sowie ethische und psychosoziale Aspekte im Beratungsprozess identifiziert.
Das Leibniz-Institut für Medienforschung führt flankierend eine Analyse der verfügbaren medialen Informationsangebote durch, um einen Überblick darüber zu erhalten, welche Informationen den Patient*innen zu diesem Thema zur Verfügung stehen. Erfasst und analysiert werden Angebote von medizinischen Einrichtungen bzw. behandelnden Ärzt*innen sowie verschiedene Online-Angebote (einschließlich Foren und Social Media). Die Analyse erfolgt u. a. in Bezug auf ethische Aspekte sowie die Objektivität, Qualität und Seriosität der Informationen.

Die Ergebnisse dienen der Identifikation von Handlungsbedarfen im Kontext der Bereitstellung verlässlicher und zielgruppenadäquater Informationen und damit der Optimierung der Onkofertilitätsberatung.

Projektschwerpunkte

Das Projekt bearbeitet in vier Arbeitspaketen die folgenden Schwerpunkte:

  • Identifikation von Faktoren, die die Entscheidung von Patient*innen / Partner*innen bezüglich fertilitätserhaltender Maßnahmen beeinflussen (Arbeitspaket 1);
  • Identifikation grundlegender ethischer Aspekte der Onkofertilitätsberatung aus Patient*innen-/ Partner*innen- und Expert*innen-Perspektive (Arbeitspaket 2)
  • Ist-Analyse der verfügbaren medialen Informationen zum Thema Onkofertilität sowie Handlungsbedarf in Richtung verlässlicher und zielgruppenadäquater Informationen (Arbeitspaket 3);
  • Integration der Befunde und Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Beratungssituation (Arbeitspaket 4).

Titelbild von Anja Bauermann auf Unsplash

Projektdetails

Überblick

Laufzeit Beginn: 2023; Laufzeit Ende: 2024

Forschungsprogramm: FP 3 Wissen für die Mediengesellschaft

Beteiligte Personen

Kooperationspartner

  • Projektleitung: Prof. Dr. phil. Joachim Weis, Prof. Dr. med. Annette Hasenburg (Klinik für Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit Mainz)
  • Projektkoordinatorin: Dr. Andrea Kiemen (Dipl. Biologin)
  • Wissenschaftliche Kooperationspartnerinnen: Prof. Dr. Claudia Wiesemann (Institut für Ethik und Geschichte der Medizin Göttingen), Dr. Claudia Schmoor (Zentrum für Klinische Studien Universitätsklinikum Freiburg)
  • Klinische Kooperationspartner*innen: Prof. Dr. med. Ingolf Juhasz-Böss (Klinik für Frauenheilkunde Universitätsklinikum Freiburg), Prof. Dr. med. Anca-Ligia Grosu (Klinik für Strahlenheilkunde Universitätsklinikum Freiburg), Prof. Dr. med. Hartmut Bertz (Medizinische Klinik I Universitätsklinikum Freiburg)
  • Vertretung der Patientenorganisation: Carsten Witte (Selbsthilfegruppe Jung&Krebs e.V. Freiburg), Rainer Göbel (Stiftung Deutsche Leukämie-& Lymphom-Hilfe), Hedy Kerek-Bodden (Frauenselbsthilfe Krebs)

Kompetenzbereich:

Kompetenzbereich Gesundheitskommunikation

Ansprechpartner

Claudia Lampert

Dr. Claudia Lampert

Senior Researcher Mediensozialisation & Gesundheitskommunikation

Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI)
Rothenbaumchaussee 36
20148 Hamburg

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