Mit dem Projekt „Jahr der Nachricht 2024“ im Rahmen der Initiative #UseTheNews sollten junge Menschen mit unterschiedlichen journalistischen Angeboten und Aktivitäten erreicht und mit Journalismus in Beziehung gebracht werden. Leonie Wunderlich und Dr. Sascha Hölig haben erforscht, welche Berührungspunkte junge Menschen mit der Kampagne sowie diesen Aktivitäten hatten. Dazu wurden sechs Online-Umfragen zwischen April und September sowie Fokusgruppen mit Jugendlichen im Zeitraum zwischen Mai und Oktober durchgeführt.
Die Ergebnisse können hier als Arbeitspapier des Hans-Bredow-Instituts Nr. 74 heruntergeladen werden.
Einige Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung zum „Jahr der Nachricht 2024“
Die Inhalte der Social-News-Daily-Redaktion (SND) bzw. dem „Jahr der Nachricht“ wurden von den Teilnehmenden positiv bewertet und insbesondere als interessant, informativ, spannend und unterhaltsam eingestuft.
Im Jahresverlauf zeichnet sich ein Vertrauensverlust in die politische Berichterstattung über bestimmte Themen unter den Befragten ab, der weniger mit einem generellen Vertrauens- und Relevanzverlust von Journalismus, sondern vielmehr mit einer Unzufriedenheit mit der Berichterstattung über einzelne Themen zusammenhängt. Beispielsweise findet aus Sicht der Befragten aller Umfrage-Wellen die palästinensische Perspektive auf den Krieg in Gaza zu wenig Berücksichtigung in der Medienberichterstattung. Aufgrund der geringen Fallzahlen sowie des geringen Anteils an Personen, die tatsächlich Kontakt mit Inhalten zum „Jahr der Nachricht“ hatten, müssen diese Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden und sind nicht zu verallgemeinern.
Die Aktivitäten im „Jahr der Nachricht 2024“, insbesondere die der SND-Redaktion, waren darauf ausgelegt, diese Teilgruppe (wieder) für den Journalismus zu begeistern. Dazu sollten neue Wege gegangen werden, um einen stärkeren Bezug zur Lebensrealität junger Leute herzustellen und neue Perspektiven zu eröffnen. Diese Ansatzpunkte wurden durch die Art und Weise der Ansprache, die Aufbereitung der Inhalte sowie die Themenauswahl umgesetzt.
Für zukünftige journalistische Angebote, mit denen Jugendlichen erreicht und abgeholt werden sollen, scheint es daher ratsam, Nachrichten so präsentieren, dass sie einfach zu verstehen sind – das heißt Fremd- und Fachbegriffe zu erklären, einfache Sprache zu nutzen und Hintergrundinformationen zu komplexen Themen zu geben. Darüber hinaus sollten Inhalte möglichst ansprechend gestaltet werden, d. h. vor allem visuell, knapp und verständlich.
Wunderlich, Leonie; Hölig, Sascha (2024): „Ich habe einen anderen Blickwinkel dazu bekommen“ – Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern mit Praxisaktionen im „Jahr der Nachricht 2024“. Hamburg: Verlag Hans-Bredow-Institut, Dezember 2024 (Arbeitspapiere des Hans-Bredow-Instituts | Projektergebnisse Nr. 74), https://doi.org/10.21241/ssoar.98521.