Element 68Element 45Element 44Element 63Element 64Element 43Element 41Element 46Element 47Element 69Element 76Element 62Element 61Element 81Element 82Element 50Element 52Element 79Element 79Element 7Element 8Element 73Element 74Element 17Element 16Element 75Element 13Element 12Element 14Element 15Element 31Element 32Element 59Element 58Element 71Element 70Element 88Element 88Element 56Element 57Element 54Element 55Element 18Element 20Element 23Element 65Element 21Element 22iconsiconsElement 83iconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsElement 84iconsiconsElement 36Element 35Element 1Element 27Element 28Element 30Element 29Element 24Element 25Element 2Element 1Element 66
Regieren Rechtsextreme das Netz?

Regieren Rechtsextreme das Netz?

Warum das Internet nicht so hasserfüllt und toxisch ist, wie es manchmal wirkt, und wie man extremen Ansichten in sozialen Medien erfolgreich entgegentreten kann, haben die HBI-Forscher Jan Rau und Gregor Wiedemann dem Online-Magazin „Leibniz“ im Interview erzählt.
 
Der Ton online wird immer hasserfüllter und aggressiver, einige Soziale Netzwerke müssen ihre Inhalte mittlerweile stark moderieren. Es wäre aber trügerisch, von den Zuständen auf Social Media auf die Stimmung in der Gesellschaft allgemein zu schließen. „Aus Mediennutzungsstudien wissen wir, dass die aktive Nutzung von Social Media, also Liken, Sharen, aber eben auch das Kommentieren, alles andere als gleichverteilt in der Bevölkerung ist“, sagt Jan Rau. Grundsätzlich wird ein Großteil der Aktivität von sogenannten „Heavy User“ erzeugt, die im Durchschnitt eher radikalere Ansichten haben und diese laut im Internet präsentieren.  
 
Gregor Wiedemann hält es für falsch anzunehmen, dass die Onlinegesellschaft ein repräsentatives Abbild der Bevölkerung darstellt. Es sei momentan unmöglich, online in einen fairen Austausch miteinander zu treten. Das liege nicht nur an soziopsychologischen Faktoren, auch die Plattformen selbst seien für den aktuellen Zustand verantwortlich. Die Algorithmen sind so konzipiert und trainiert, dass sie emotionalisierte und extreme Inhalte prominenter platzieren und Interaktionen belohnen.
 
Soziale Medien beeinflussen auch das Wahlverhalten, wie aktuelle Umfragen zeigen. Gerade sehr junge Wähler*innen wählen immer öfter die AfD. „Das hat auch etwas mit Sozialen Medien zu tun“, sagt Wiedemann. Rechte Kräfte wie die AfD machen sich die Algorithmen zunutze und spielen strategisch Content auf Tiktok und anderen Plattformen aus, um junge Menschen zu erreichen.
  
Was ist also gegen all diesen Hass, die Bots und Fehlinformation zu tun? Die beiden Kommunikationswissenschaftler raten zu mehreren Strategien: einerseits zur Gegenrede, „um Mitlesenden zu signalisieren, dass extrem rechte Positionen keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erheben können“, andererseits, bei besonders radikalen Kommentaren, Nutzer*innen zu blockieren oder vom Diskurs auszuschließen. 

Foto von engin akyurt auf Unsplash 

Newsletter

Infos über aktuelle Projekte, Veranstaltungen und Publikationen des Instituts.

NEWSLETTER ABONNIEREN!