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13. Hamburger Mediensymposium:  Einfluss und Verantwortung der Social Media Content Creator

13. Hamburger Mediensymposium: Einfluss und Verantwortung der Social Media Content Creator

Gut 200 Gäste kamen am 30. Mai in die Handelskammer Hamburg, um unter dem Titel „Und auch noch kurz die Welt retten? Einfluss und Verantwortung der Social Media Content Creator“ mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis über die gesellschaftliche Bedeutung von Influencer*innen zu diskutieren. Moderiert wurde die Veranstaltung von HBI-Direktor Prof. Dr. Wolfgang Schulz.
 
Nach einer Begrüßung durch Michaela Beck, Geschäftsführerin der Handelskammer Hamburg, folgten drei Vorträge, die sich dem Symposiumsthema aus kommunikationswissenschaftlicher, medienpolitischer und medienrechtlicher Perspektive näherten. Dr. Paula Nitschke von der Universität Augsburg kartierte das Feld der Social Media Content Creator als neue Medienakteur*innen und fokussierte dabei auf das von ihr geleitete DFG-Projekt "Politische Online-Influencer:innen als Intermediäre: Neue Konstellationen in der politischen Kommunikation". Hamburgs Senator für Kultur und Medien Dr. Carsten Brosda erläuterte die medienpolitischen Herausforderung im Umgang mit Influencer*innen und der Jurist Leo Roß von der Ludwig-Maximilians-Universität München widmete sich den regulatorischen Herausforderungen. Brosda betonte in seinem Impulsbeitrag, dass „die Digitalisierung uns alle zu potenziellen Autorinnen und Autoren macht. Sie führt so zu einer hochindividualisierten Medienvielfalt und zweifellos auch zu einem fundamentalen Umbruch der Öffentlichkeit. Auch hier gelten die Grenzen der Meinungsfreiheit, die durch klare Prinzipien und Normen definiert sind.“

Dass Influencer*innen vor allem für das jüngere Publikum häufig die einzige Quelle für Nachrichten darstellen, erläuterten Hannah Immler und Leonie Wunderlich vom Leibniz-Institut für Medienforschung (HBI). Die Studienergebnisse der beiden Medienforscherinnen zeigen, dass es Influencer*innen gelingt, auch Follower*innen zu erreichen, die sich ansonsten von politischen Nachrichtenangeboten eher fernhalten. Mehr Informationen zu der von Hannah Immler vorgestellten Studie finden Sie hier. Mehr Informationen zu der von Leonie Wunderlich vorgestellten Studie finden Sie hier
 
Influencer*innen könnten also informationsferne Follower*innen in den gesellschaftlichen Diskurs einbinden. Voraussetzung ist aber, dass Influencer*innen sich ihres Einflusses auf die Meinungsbildung bewusst sind und ihm gerecht werden, indem sie transparent und mit entsprechender Sorgfalt handeln. Darüber diskutierten Eva-Maria Sommer, Direktorin der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH), Dr. Carsten Brosda, Dr. Paula Nitschke und Leo Roß in einem anschließenden, von PD Dr. Jan-Hinrik Schmidt moderierten Panel. „Zu Recht erwarten wir von den Influencer*innen viel Professionalität“, sagte Eva-Maria Sommer. „Eine Selbstverpflichtung zur Einhaltung gemeinsamer Werte wie Wahrheitsorientierung und Transparenz wäre ein wichtiges Signal. Dazu müssen wir in einem konstruktiven Dialog Rahmenbedingungen schaffen, die ein solches Berufsethos auch belohnen.“ 

Im zweiten Teil der Veranstaltung kamen die Content Creator selbst zu Wort. Anja Lapčević (Conscious Influence Hub, Kingfluencer, Zürich), Elisabeth Koblitz (Newsfluencerin, Hamburg) und Fabian Grischkat (Digital Creator, Berlin) diskutierten mit der Moderatorin Kim Torster (Business Insider, Bremen) und dem Publikum über Marktrelevanz, Newsfluencing und Selbstverpflichtungen. Dass junge Menschen durchaus Nachrichten konsumieren wollen, davon zeigte sich der Berliner Influencer Fabian Grischkat überzeugt. „Die News müssen nur zielgruppengerechter aufbereitet werden“. Er sprach sich deutlich für die Kennzeichnung von politischer Werbung aus: „Ich fände es furchtbar, auch im Anbetracht der nächsten Bundestagswahl, wenn wir parteifinanzierte Influencer*innen haben, die das nicht kenntlich machen.“ 
 
Das 13. Hamburger Mediensymposium wurde veranstaltet vom Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI), dem Standort Hamburg des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ), der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) und der Handelskammer Hamburg. Das Symposium wurde von TIDE – Hamburgs Bürger:innensender und Ausbildungskanal – aufgezeichnet und wird im Programm des Senders ausgestrahlt (1. Teil: 25. Juni, 19 Uhr; 2.Teil: 2. Juli, 19 Uhr). Die Aufzeichnungen der Vorträge und Panels sind über den YouTube-Kanal von TIDE verfügbar. 

Zum Programm der Veranstaltung

Foto: Handelskammer Hamburg/Ulrich Perrey; auf dem Bild v.l. obere Reihe: Eva-Maria Sommer, Jan-Hinrik Schmidt, Leo Roß, Wolfgang Schulz, Carsten Brosda, Anja Lapčević, untere Reihe: Michaela Beck, Paula Nitschke, Kim Torster, Leonie Wunderlich, Hannah Immler

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