Was Journalisten wollen und sollen

Das Projekt im Rahmen des FGZ fragte nach der Transformation der Journalismus /Publikum-Beziehung und ihre Bedeutung für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Angesichts „Lügenpresse”-Vorwürfen und sinkenden Abo-Zahlen: Was erwartet das Publikum von Journalist*innen und was empfinden diese selbst als ihre Aufgabe im Hinblick auf gesellschaftlichen Zusammenhalt?

Die Beziehung zwischen Journalismus und Publikum ist durch den Medien­wandel nachhaltigen Veränderungen unterworfen: Das Mediennutzungs­verhalten verändert sich ebenso wie die Leistungsansprüche des Publikums an den Journalismus, von dem etwa mehr Transparenz und eine stärkere Partizipations- und Dialog­orientierung erwartet werden. Markanten Ausdruck finden diese Umwälzungen in der allgegenwärtigen und unmittelbaren Medien­kritik in Nutzerkommentaren, dem bei Teilen der Bevölkerung augenscheinlich fragilen Vertrauen in Medien sowie im Extremfall in „Lügenpresse”-Vorwürfen. Aber auch die rückläufigen Abonnement­zahlen von Tageszeitungen und die gering ausgeprägte Zahlungsbereitschaft für Online-Journalismus sind Indikatoren dafür, dass der Journalismus oft nicht den Erwartungen seiner Nutzer*innen entspricht.

Allerdings ist ausgesprochen wenig darüber bekannt, welche Erwartungen die Bevölkerung genau an Journalismus hat und wie sich diese Publikums­erwartun­gen zu dem verhalten, was Journalist*innen selbst als ihre professionelle Aufgabe, ihr Rollenselbstbild betrachten. Das heißt auch, dass praktisch kaum etwas darüber bekannt ist, wie weit die Auffassungen von Journalismus und seine Bedeutung für gesellschaftlichen Zusammenhalt auf beiden Seiten auseinanderliegen.

Vor diesem Hintergrund bearbeitete das Teilprojekt im Rahmen des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt zwei Leitfragen: Welche Vorstellungen und Erwartungen haben Journalist*innen in Deutschland bezüglich der Bedeutung ihrer Tätigkeit für gesellschaftlichen Zusammenhalt? Inwiefern sind diese Erwartungen und Selbstbilder (in)kongruent mit Erwartungen und Ansprüchen, die Bürger*innen an Journalist*innen richten?

Zur Projektbeschreibung auf der Website des FGZ

Erste Ergebnisse

Ein Impulspapier namens „Zusammenhaltssensibler Journalismus“ bündelt in Gruppendiskussionen mit Expert*innen aus Journalismus, Wissenschaft, Integrationsarbeit und NGOs gesammelte Ideen für einen „zusammenhaltssensiblen Journalismus“.

Loosen, Wiebke; Reimer, Julius; & Albert, Verena (2021): Zusammenhaltssensibler Journalismus. Hamburg: Hans-Bredow-Institut, Oktober 2021 (Arbeitspapiere des Hans-Bredow-Instituts | FGZ Resultate Nr. 60) DOI: https://doi.org/10.21241/ssoar.75462

Logo "Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung"

 

 

 

 

 

Foto von Evangeline Shaw auf Unsplash

Projektdetails

Überblick

Laufzeit Beginn: 2020; Laufzeit Ende: 2024

Forschungsprogramm: FP 1 Transformation öffentlicher Kommunikation

Kooperationspartner

Ansprechpartner

Portrait Wiebke Loosen

Prof. Dr. Wiebke Loosen

Senior Researcher Journalismusforschung

Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI)
Rothenbaumchaussee 36
20148 Hamburg

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